Beitrag
Lonetal und Geislinger Steige
Levy, F.

Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 11 (1922), p. 22 - 26
veröffentlicht: Mar 1, 1922
ArtNo. ESP151001100003, Preis: 7.20 €
Kurzfassung
Die Geislinger Steige gehört zu den Hauptfragestücken der Entwicklung des schwäbischen Gewässernetzes. Sie ist mehrfach als Rest eines donauwärts gerichteten Neckartales gedeutet worden. Eine Begehung der Örtlichkeiten im Anschluß an die Plochinger Tagung unseres Vereines führte zu den nachstehenden Ergebnissen. Unter den zahlreichen Talwasserscheiden im Bereiche der Schwäbischen Alb nimmt das Lonetal und die Geislinger Steige insofern eine besondere Stellung ein, als es sich hier keineswegs um einen tief in die Albhochfläche eingesenkten Durchlaß handelt, wie etwa weiter im Südwesten zwischen Eyach und Schmiecha oder im Osten zwischen Brenz und Kocher, wo sich die Annahme junger Talverlegungen grundlegender Art ohne weiteres aufdrängt. Andererseits ist hier aber auch nicht etwa lediglich ein oberstes Quellgebiet der danubischen Entwässerung vom Albtrauf her erobert worden, wie dies z. B. in der Umgebung der Burg Lichtenstein oder zwischen Münsingen und Urach zu beobachten ist. Das Lonetal zeigt ein Bild, welches in der Mitte zwischen beiden geschilderten Erscheinungen liegt: ihm fehlt nicht nur das Quellgebiet, sondern der ganze Oberlauf, andererseits ist es kein tiefer Durchgang quer durch den Körper der Alb, und die alte, wichtige Handelsstraße, welche ihm in bezeichnender Weise folgt, hat ganz erhebliche Höhenunterschiede zu überwinden.
Schlagworte
lonetal • geislinger steige • albtrauf • germany