Original paper
Bohnerz und Bohnerzton aus dem Klettgau (Baden)
Kuhn, W. und Meigen

Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 13 (1924), p. 46 - 55
published: Mar 1, 1924
ArtNo. ESP151001300001, Price: 7.20 €
Kurzfassung
Unter Bohnerzen versteht man meist erbsen- bis bohnengroße Konkretionen von Brauneisenstein. Sie besitzen oft kugelig schalige Struktur oder auch, besonders die größeren Knollen, ein dichtes, gleichmäßiges Gefüge. Manchmal enthalten sie Hohlräume, in denen sich nicht selten kleine Kriställchen von Kalkspat befinden; oft ist ein weicher, sandiger oder toniger Kern von gelber oder rostbrauner Farbe von einer harten, unregelmäßig geformten dunkleren Rinde umgeben. Die Erzkörner finden sich eingebettet in einen rot oder gelb, oft auch grau oder braun gefärbten Ton, den sog. Bolus, in dessen unteren Schichten sie vielfach angereichert sind, während sie nach oben an Größe und Zahl abnehmen. Dieser Ton ist stets sehr kalkarm und gewöhnlich mit Quarzsand vermischt oder auch damit abwechselnd gelagert. Es kommen alle Übergänge vor von der plastischen fetten, quarzarmen bis zu einer mageren brüchigen, vorwiegend aus Quarzsand bestehenden Art, die man als Huppererde bezeichnet. Diese Bohnerztone, die bis zu 100 m Mächtigkeit erreichen, liegen stets auf Kalkschichten, meist in trichterförmigen Mulden oder füllen Spalten und Höhlungen des Kalksteins aus. Die Entstehung der Bohnerze ist noch nicht völlig geklärt. Im allgemeinen faßt man sie mit samt den Tonen, in denen sie sich finden, als die Verwitterungsrückstände von Kalksteinen auf mit oder ohne Zufuhr von Eisenlösungen. Die Bildungszeit der meisten Bohnerzvorkommen fällt ins Alttertiär, doch kennt man auch jüngere aus dem Miocän und Pliocän bis zur Gegenwart.
Keywords
klettgau • bohnerz • brauneisen • kalkspat • quarzsand • baden • germany