Original paper
Geröllfunde aus hochliegenden Schottern im Kraichgau
Brill, R.

Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 13 (1924), p. 72 - 74
published: Mar 1, 1924
ArtNo. ESP151001300006, Price: 7.20 €
Kurzfassung
Im Rahmen einer größeren Arbeit, die im nächsten Band (X) der Mitteilungen der bad. geolog. Landesanstalt erscheinen soll, konnte ich auf 2 Schottervorkommen hinweisen, die mir in Anbetracht ihrer hohen Lage und ihres Befundes wert scheinen auch hier eine kurze Feststellung zu erfahren. W. Freudenberg berichtet in diesen Mitteilungen N. F. Bd. V, Heft 2 von Schottern auf den Randhöhen des Kraichgaus der Umgebung von Bruchsal. Er stellt sie in Analogie zu den Kessler'schen Terrassen am Vogesenrand ins Altpliocän und glaubt sie von einem hier in die Rheinebene mündenden, vom Schwarzwald kommenden Fluß (Enz-Nagold) abgelagert. Es soll jedoch hier nicht meine Aufgabe sein, auf diese genetischen Fragen einzugehen, da diese in meiner oben zitierten Arbeit ausführlich diskutiert werden. Diese Notiz mag allein die Tatsachen festhalten. Das eine der Schottervorkommen findet sich auf dem von jüngeren Ablagerungen (Löß) entblößten Flächenstück von km 1 der geologischen Spezialkarte von Baden, Blatt Bruchsal östlich der Stadt zwischen dem alten und neuen Unteröwisheimer Weg in den Weinbergen des Gewannes Rothenburg auf 200-210 m MH., d. h. rund 100 m über dem Alluvium der Rheinebene. Es läßt sich dort eine weite, nicht gut zu übersehende Überstreuung eines kalkfreien, sehr quarzitreichen Schotters feststellen, in dem hauptsächlich Gerölle aus dem Hauptkonglomerat vertreten sind. Zwei kleine Porphyrstückchen ließen sich nachweisen, ein Arkosegeröll und ein schönes Stück Kieseloolith aus dem mittleren Muschelkalk. Gerölle grünlicher und grauer Quarzgesteine sehen Kieselsandsteinen des Keupers sehr ähnlich.
Keywords
schotter • altpliocän • alluvium • porphyr • kieseloolith • kraichgau • germany