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Der bayerische Trass und seine Entstehung

Schnell, Theodor

Kurzfassung

Traß (hergeleitet von dem lateinischen terra) ist kein geologischer, sondern ein bautechnischer Begriff. Man versteht darunter ein natürliches Gestein vulkanischer Herkunft, das in Pulverform die Eigenschaft besitzt, beim Anrühren mit Kalk und Wasser einen Brei zu liefern, der nach mehr oder minder langer Zeit unter Bindung von Wasser erstant und so ein steinartiges in Wasser unlösliches und damit gegen Wasser beständiges Produkt bildet. In streng mörteltechnischer Hinsicht versteht man unter Traß nicht das Gestein an sich, sondern nur das Gestein im gemahlenen Zustande. Um Irrtümer auszuschließen, werden daher auch hänfig Ausdrücke wie Traßgestein, Traßmehl gebraucht. In der Geologie (Petrographie) wird der Ausdruck Traß seltener gebraucht. Für den Geologen, der sich in erster Linie mit der. Entstehung der Gesteine und ihrer Zusammensetzung befaßt, ist der Traß ein vulkanisches Tuffgestein. Unter Tuffgestein versteht man eine Anhäufung loser vulkanischer Auswurfmassen (Bomben, Fladen, Lapilli, vulkanische Asche und Staub), die durch Pressung, Überlagerung, Gebirgsdruck oder verkittende Absätze aus wässerigen Lösungen einen mehr oder minder starken Zusammenhalt erhalten haben.