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Die Flora des Böttinger Marmors

Hofmann, Elise

Kurzfassung

Der Böttinger Marmor, ein kristallines Kalksediment einer kohlensäurereichen, temperierten Quelle, enthält neben einer reichen Insektenfauna auch Pflanzenreste, wie Blätter und Früchte. Der schöne gelbliche bis dunkelrote Marmor ist eine Bildung des mittleren Obermiozäns und mit den fossilreichen Schichten Oeningens geichalterig. Der Marmor wurde von der Quelle in einer Bruchspalte abgesetzt. F. Berckhemer bringt deren Bildung mit einem "ringförmigen Scholleneinbruch in der Peripherie der alten Kraterwände" in Beziehung. Der durch Sinterbildung entstandene Marmor ist nicht gleichartig, sondern läßt zweierlei Bildungen erkennen, den "Bandmarmor" und den "Wilden Marmor". Der Bandmarmor ist körnig und durch den Wechsel von gelblichen oder weißen Kalklagen mit tiefroten eisenschüssigen gebändert und wegen dieser seiner Schönheit lange Zeit auch abgebaut worden. Der "Wilde Marmor", welcher beiderseits des Bandmarmors entstand ist von löcheriger, unregelmäßiger Beschaffenheit und gelblich bis violett-rot gefärbt. In ihm finden sich beinahe ausschließlich die fossilen Tier- und Pflanzenreste. Die in der vorliegenden Abhandlung untersuchten Pflanzenreste befinden sich im Besitze der Württembergischen Naturaliensammlung in Stuttgart.

Keywords

böttinger marmor • limestone sinter • insect fauna • plant fossils • leafs • miocene • southern germany