Beitrag
Die rißzeitliche Donau-Verlagerung bei Unter Marchtal
Graul, Hans

Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 33 (1953), p. 133 - 144
11 Literaturangaben
veröffentlicht: Jan 1, 1953
DOI: 10.1127/jmogv/33/1953/133
ArtNo. ESP151003300006, Preis: 6.20 €
Kurzfassung
Die Schotterreste, welche im Donautal von Ober Marchtal abwärts gefunden werden, gehören verschiedenen rißzeitlichen Akkumulationen an. Es wird jener mächtigste Schotterkörper verfolgt, der zum weitesten Gletschervorstoß (Mittelrißendmoräne bei Zwiefaltendorf) gehört. Er bildet die letzte eiszeitliche Plombierung des alten Donau-Albtales von Kirchen-Ehingen-Schelklingen usw., ist aber auch gleichermaßen über die alte Wasserscheide zum Rißtalnetz bei Unter Marchtal-Munderkingen zu verfolgen. Mit Hilfe einer geröllpetrographischen Untersuchung wird festgestellt, daß die Verlagerung der Donau am Ende der hauptsächlich Hochrheinmaterial führenden Vorstoßakkumulation erfolgt war. Nach der endgültige Verlegung der Donau wurde die Akkumulation unterbrochen; erst als das Gefäll auf der neuen Strecke genügend flach geworden war, setzte wieder die Aufschüttung ein, jetzt aber mit stark lokal betontem Material. Vor dieser Verlagerung war bei Ehingen allem Anschein nach keine Laufveränderung vorausgegangen. Unmittelbare tektonische Ursachen sind weder für die besonders mächtige mittelrißzeitliche Aufschüttung noch für die Laufveränderung bei Unter Marchtal anzunehmen.
Schlagworte
Unter Marchtal • Donauverlagerung • Mittelrißendmoräne • Zwiefaltendorf • Ehingen • germany