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Diatomeenkieskerne im paläocänen Tone Greifswalds

Deecke, Wilhelm

Kurzfassung

In der Herkulesbrauerei zu Greifswald wurde kurz vor meiner Übersiedelung nach Freiburg ein Bohrloch begonnen, das einige interessante Resultate ergab. Nach den freundlichen Mitteilungen des Herrn Brunnenmachermeisters RÖTTGER traf er 56 m unter Tag, nachdem das Diluvium durchsunken war, auf einen wenig mächtigen, graugrünen, fetten Ton. Derselbe bildete das Hangende der weißen cenomanen Kreide, die ja im Untergrunde von Greifswald oft erbohrt worden ist. Ich erhielt eine Probe des Tones zugesandt und habe dieselbe abgeschlämmt. Als einziger Rückstand blieben zahlreiche kleine Schwefelkieskonkretionen und einige braune Glas- (Obsidian-?)splitter. Die Schwefelkieskerne zeigten nun so eigentümlich regelmäßige Formen, daß sie als Ausfüllung von Mikroorganismen angesehen werden mußten. Nach längerem Suchen fanden sich zahlreiche kleine Kieskerne von unzweifelhaft organischer Entstehung, und zwar erwiesen sich dieselben als Ausfüllungen von Triceratiuni und Eudictya d. h. charakteristischen Diatomeen des jütischen Molers.

Keywords

Diatomeenkieskerne • Ton • Greifswald