Contribution
Über eine Stillstandslage der großen Vereisung im Münsterlande
Wegner, Th. H.

Monatsberichte der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 62 Heft 4 (1910), p. 387 - 405
1 références bibliographiques
publié: May 1, 1910
DOI: 10.1127/mbzdgg/62/1910/387
ArtNo. ESP171806204018, Prix: 9.90 €
Kurzfassung
Ein Kiessandzug, der sich durch das nördliche Münsterland hindurchzieht, erregte bereits die Aufmerksamkeit des um die erste Erforschung der Geologie Westfalens sehr verdienten Professor BECKS. 1860 gab HOSIUS sodann einige Mitteilungen über diesen Höhenzug und versuchte ihn durch Drift genetisch zu erklären. „Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß, soweit bis jetzt die Beobachtungen reichen, die Diluvialfluten von Norden und Nordwesten in das Becken eingedrungen sein müssen.“ Durch die zwischen den Plänerrücken des Bilker-Berges und Thieberges bei Rheine liegende, präglaziale Lücke drang die „diluviale Flut und lagerte hier einen Höhenzug ab, der in seinem Verlauf durchaus den Charakter einer solchen Ablagerung trägt, welche sich beim Einströmen durch eine enge Öffnung in ein weites Becken bildet“. Die Anschauung über die Entstehung der Diluvialgebilde durch die Bedeckung Norddeutschlands mit skandinavischem Binneneis fand in Westfalen nur sehr wenig Anklang. Erst 1893 wurde von HOSIUS und MÜGGE im Münsterland zum erstenmal typischer Geschiebelehm nachgewiesen, obwohl dieser in der Umgebung Münsters z. B. eine große Verbreitung besitzt und in Ziegeleien vielfach aufgeschlossen ist.
Mots-clefs
Geologie • Geschiebelehm • Kiessand