Contribution
Das marine Diluvium und die pflanzenführenden Diluvialschichten Norddeutschlands
Gagel, Curt

Monatsberichte der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 62 Heft 12 (1911), p. 686 - 694
1 références bibliographiques
publié: Jan 1, 1911
DOI: 10.1127/mbzdgg/62/1911/686
ArtNo. ESP171806212003, Prix: 9.90 €
Kurzfassung
Wir haben im Diluvium Norddeutschlands außer den glazialen und fluvioglazialen Ablagerungen eine ganze Anzahl mariner, faunaführender Schichten, die unter, zum Teil tief unter diesen mehr oder minder mächtigen, glazialen und fluvioglazialen Sedimenten, unter Geschiebemergel, Geschiebesanden und geschichteten Sanden liegen, und die deshalb von allen Beobachtern, die sie kennen, als interglaziale - in einem wärmeren Meere gebildete - betrachtet, zum kleineren Teil auch für glaziale - am Rande des Eises abgesetzte - Tone gehalten werden. Diese marinen Diluvialschichten unter den Moränen enthalten nämlich sehr verschiedenartige Faunen: zum Teil hocharktische mit Yoldia arctica, Yoldia lenticularis, Pandora glacialis, um nur die bezeichnendsten Formen dieser Fauna anzuführen, die jetzt - nach den grundlegenden, klassischen Forschungen von SAUS - nur im hohen Norden, in den kältesten Meeren um Island, Grönland und Spitzbergen in 20-300 Faden Tiefe großenteils in der Nähe abschmelzenden Eises lebt und nicht einmal mehr in den borealen Gegenden bei den Lofoten und Finnmarken vorkommt; zum andern Teil enthalten diese marinen Diluvialschichten eine rein boreale Fauna, die vom hohen Norden bis etwa zu den Lofoten und Finnmarken vorkommt, wie Tellina calcarea, Cyrtodaria siliqua, Modiolaria corrugata, Leda pernula, Trophon clathratus, zum Teil allein, zum Teil zusammen mit Formen, die entweder nur in hocharktischen Gegenden vorkommen, oder mit solchen, die vom hohen Norden bis zur Nordsee leben.
Mots-clefs
Geschiebemergel • Geschiebesand • Moräne