Original paper
Gebirgslandschaften in digitalen Höhenmodellen
[Digital elevation models in mountainous regions]
Pfiffner, O. Adrian

Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften Heft 99 (2024), p. 49 - 60
11 references
published: Jun 12, 2024
ArtNo. ESP171909900007, Price: 9.80 €
Kurzfassung
Die Analyse von alpinen Landschaften mittels digitaler Höhenmodelle gibt einmalige Einsicht in geomorphologische Formen und Prozesse. Im Falle von Bergstürzen ist das Carapace, die oberste Schicht aus rotierten und isolierten Gesteinsblöcken, besonders leicht erkennbar. Sackungen oder Rutschungen zeichnen sich durch kleinräumig unruhige Morphologien aus. Die glaziale Erosion der Gletscher des LGM ist an auf den Talflanken erhaltenen Schleifspuren ersichtlich. Fluviatile Erosionsformen widerspiegeln die Lithologie der Felsunterlage. Leicht erodierbare Lithologien sind an scharfen Erosionskanten zu erkennen, während bei erosionsresistenten Lithologien sich Bruchmuster durchpausen können. In Gesteinsserien mit unterschiedlicher Erodierbarkeit bilden sich die Grenzen zwischen den Lithologien ab. In bewaldeten Regionen sind hochauflösende Geländemodelle bei denen die eigentliche Landoberfläche abgebildet ist besonders nützlich. Sie machen morphologische Muster sichtbar die bei Geländebegehungen übersehen werden. In vielen Fällen ist es möglich die Landschaftsentwicklung mit Phasen von Erosion und Akkumulation zu konstruieren. Hierbei sind begleitende Geländeuntersuchungen notwendig.
Abstract
Digital elevation models yield insight into geomorphological forms and processes in Alpine landscapes. In case of rock avalanches, the carapace, i. e. the top layer made of rotated isolated blocks, is particularly easy to recognize. Landslides manifest themselves by a bumpy small-scale morphology. Glacial erosion by the glaciers of the LGM is visible by preserved scouring marks on the valley flanks. Fluvial erosion forms reflect the lithology of the bedrock. Easy erodible lithologies can be recognized from sharp erosional scarps, whereas lithologies resistant to erosion may display fracture patterns. In lithologies with differing erodibilities the pattern of the contacts becomes visible. In forested areas, digital elevation models that display the top of the bedrock are particularly useful. They render morphologic patterns visible which go unnoticed doing field work. In many instances it is possible to construct the landscape evolution implying erosion and accumulation phases. This, however, requires also accompanying field work.
Keywords
Geomorphologie • Mikromorphologie • Landschaftsgestaltung • Bergsturz • Sackung • Rutschung • Erosion • Schweizer Alpen • Geomorphology • micromorphology • landscape development • rock avalanche • rock slide • erosion • Swiss Alps