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Diskussionsbemerkungen zum Thema Vulkanite des Lahn Dill-Gebietes

[Comments on the volcanic rocks of the Lahn-Dill district]

Bederke, E.

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 104 Heft 1 (1952), p. 254 - 254

published: Dec 4, 1952

DOI: 10.1127/zdgg/104/1952/254

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Kurzfassung

Nachdem Herr Lehmann der Spilitisierung auch im Lahngebiet Raum gegeben hat und selbst einen wesentlichen Teil der Schalsteine als Tuffe anspricht, scheinen mir die Gegensätze der Ansichten nicht mehr unüberwindlich zu sein. Nachdem also die Albite mindestens teilweise als sekundäre Bildungen anerkannt sind, bleiben noch die von Herrn Lehmann als primär angesprochenen Chlorite umstritten. Es sind ja schon öfter in der neueren Petrologie Gesteine einer Mineralfazies, die alle Merkmale tiefer Bildungstemperatur trägt, als echte Erstarrungsgesteine angesehen worden. Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Helsinkitfrage erinnern. Auch hier haben hervorragende Petrographen zunächst geglaubt, eine Albit-, Epidot- und Chloritbildung unmittelbar bei der Erstarrung dieser Gesteine annehmen zu müssen und demgemäß auf ein sehr wasserreiches Magma mit niedriger Erstarrungstemperatur geschlossen. Nachdem aber O. Mellis die sekundäre Bildung jener Minerale als hydrothermale Umwandlungsprodukte einwandfrei nachweisen konnte, sind sich heute alle Forscher darüber einig, daß diese Gesteine eine Metamorphose durchgemacht haben. Auch der Versuch, die mit hydroxylhaltigen Mineralen „gefüllten Feldspäte“ als primäre Erstarrungsprodukte anzusprechen, kann heute endgültig als gescheitert angesehen werden, und schließlich ist auch die Annahme einer magmatischen Serpentinbildung experimentell eindeutig widerlegt worden. Die Erfahrung, daß alle Annahmen derartiger magmatischer Extravaganzen sich früher oder später als unhaltbar erwiesen haben, dürfte auch für die Weilburgite gelten. Im übrigen wird für die endgültige Klärung des Weilburgitproblems die Temperaturoptik der Feldspäte von wesentlicher Bedeutung sein.