Contribution
Geologische Ursachen der Schäden in württembergischen Eisenbahntunneln
[Geological causes of damages in rail tunnels in Württemberg]
Steinegger, Helmut

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 106 Heft 2 (1955), p. 556 - 558
publié: May 15, 1955
DOI: 10.1127/zdgg/106/1955/556
ArtNo. ESP171010602046, Prix: 15.00 €
Kurzfassung
Die Verwitterung in Tunnelbauten hat, obwohl sie in den Grundzügen mit der bei Hochbauten übereinstimmt, ein eigenes Gepräge. Diese Tatsache ist einmal durch die Eigenart des Bauwerkes, zum anderen durch die lokalen Verhältnisse bedingt. Erwähnt sei in, diesem Zusammenhang die enge Beziehung, die zwischen dem vom Tunnel durchörterten Gebirge und der Art und Stärke der Bausteinzerstörung besteht. Ferner der Einfluß der Mächtigkeit und tektonischen Beschaffenheit des überlagernden Gebirges, der Rauchgasentwicklung und der Eisbildung. Weiter ist der starke Luftzug, der häufig in Tunnelbauten auftritt, für die Verwitterung des Baumaterials von Bedeutung; durch diesen wird die Ausscheidung gelöster und für die Tunnelauskleidung schädlicher Stoffe beschleunigt. Die Bausteinverwitterung in den württembergischen Tunneln wird in der Hauptsache verursacht durch die Einwirkung von Wasser, Eis, Gipswässem und Gebirgsdruck. Die auftretenden Verwitterungsformen, wie Schalenbildungen, Absandungsfiguren und Ausbrüche des Mauerwerkes sind nicht unbedingt als spezifisch anzusprechen. So können verschiedene Ursachen unter Umständen zur Ausbildung der gleichen Verwitterungsform führen. Die eigentlichen Ursachen der Bausteinverwitterung lassen sich bei einem Tunnel nur sehr schwer erfassen. Es ist eine Vielzahl von Komponenten, die letzten Endes die Zerstörung und den Zerfall der Ausmauerung bedingen.