Abstract
Neue Probleme der Alpengeologie
[New challenges in alpine geology]
Schmidt-Thomé, P.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 109 Heft 2 (1958), p. 654 - 656
published: Feb 28, 1958
DOI: 10.1127/zdgg/109/1958/654
ArtNo. ESP171010902052, Price: 15.00 €
Kurzfassung
Das Thema wird abgeändert in "Beiträge zur Klärung des Ostalpen-Aufbaus mit Beispielen aus dem bayerisch-tirolischen Alpenbereich". Die kürzlich von Kockel, M. Richter und ihren Schülern gebrachten Einwände gegen die bisher üblichen und gegen ihre eigenen bisherigen Vorstellungen über den alpinen Deckenbau werden mit berücksichtigt. Einleitend wird auf die Problematik der verschiedenen Hypothesen zur Gebirgsbildung hingewiesen, die heute noch nebeneinander bestehen. Anschließend wird auf den Deckenfaltenbau in den Alpen eingegangen. Die zunächst in den Westalpen (Baustil: Überfaltungsdecken) aufgestellte Deckenhypothese (Bertrand; Cadisch; Alb. Heim; Lugeon; Staub; Termier) ist zunächst vielfach auf die Ostalpen (Baustil: Überschiebungsdecken; Gleitdecken; Unterschiebungsdecken) übertragen worden (Steinmann; Uhlig; Ferner Ampferer; Cornelius; Hahn; Heritsch; Kober; Kockel; Kraus; M. Richter; v. Seidlitz; Wilckens), und zwar z. T. recht schematisch. An Skepsis dagegen hat es, besonders in München seitens der Rothpletz-Schule (Boden; Knauer; Leuchs; Mylius) und auch neuerdings (Beuerlen; Schwinner; Zeil; außerdem H. J. Schneider; Schönenberg; Vidal), nie gefehlt. Dabei kommt Rothpletz das Verdienst zu, als erster auf die "Rhätische Überschiebung" am Westrand der Ostalpen, eine der bedeutendsten ostalpinen Überschiebungen, hingewiesen zu haben. - Hier ist nicht der Platz, die Geschichte der geologischen Erforschung der Alpen eingehender zu schildern. Eine allgemein verwendbare Definition des Begriffes Alpine Decke ist notwendig. Viele entstandene Mißverständnisse werden dann vermieden.