Original paper

Acker-Bruchberg und Kellerwald-Stratigraphie und Tektonik

[Stratigraphy and structure of the Acker-Bruchberg zone and the Kellerwald region, Germany]

Schriel, W.; Stoppel, D.

Image of first page of: Stratigraphy and structure of the Acker-Bruchberg zone and the Kellerwald region, Germany

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 110 Heft 2 (1958), p. 260 - 292

57 references

published: Aug 2, 1958

DOI: 10.1127/zdgg/110/1958/260

BibTeX file

ArtNo. ESP171011002001, Price: 15.00 €

Download preview PDF Buy as PDF

Kurzfassung

Mit Hilfe von Conodonten werden die Gesteine des Hörre-Acker-Systems am Acker-Bruchberg als oberdevonisch und unterkarbonisch erkannt und gegliedert. Es liegt folgende Reihenfolge vor: Unterkarbon: Acker-Bruchberg-Quarzit = Kammquarzit; Wulstquarzite, Kiesel- und Rotschiefer: sog. "Wechsellagerungen"; Obere Quarzitschiefer, Kulmkieselschiefer; Liegende Alaunschiefer. Oberdevon: Rot-, Kiesel- und Wetzschiefer → Dasberg, Hemberg; Untere Quarzitschiefer → Dasberg, Hemberg; Plattenschiefer → Dasberg, Hemberg; Ortberggrauwacke, Rot- und Kieselschiefer → Nehden, Adorf; Adorf-Kieselschiefer → Nehden, Adorf. Die Kulmgrauwacken der im Südosten angrenzenden Siebermulde werden ins Unterkarbon III gamma gestellt, sie transgredieren auf oberen Quarzitschiefern und Adorf-Kieselschiefern. Im Herzberger und Lonauer Sattel sind Mitteldevon und Adorf in 3 Fazies entwickelt (Wissenbacher Schiefer, Flinz, Cephalopodenkalk - Adorfer Kalk, Flinz, Kieselschiefer). Tektonik: Der Acker-Bruchberg ist eine Mulde; der Quarzit als jüngstes Schichtglied liegt im Kern. Infolge von Abscherungen ist er im Nordwesten auf verschiedenaltrige oberdevonische und unterkarbonische Gesteine aufgeschoben. Ähnliche Abscherungen dürften auch im Untergrund der Mulde vorliegen. Paläogeographie:guenther.ol@t-online.de Im Oberdevon und Unterkarbon war der Acker-Bruchberg ein Senkungsgebiet, in dem über 800 m mächtige Schiefer, Grauwacken und Quarzite abgelagert wurden. Dieser mächtigen Beckenfazies (mit unterkarbonischen Intrusivdiabasen) steht die geringmächtigere Cypridinen-, Rotschiefer-Fazies der heutigen Sösemulde gegenüber. Vergleich mit dem Kellerwald: Adorf-Kieselschiefer und Ortberggrauwacke sind im Kellerwald ebenfalls verbreitet. Der Schieferfazies an der Nordwestseite des Ackers entspricht die vom Hohen Lohr. Die Tanner Grauwacke des Harzes wird mit der Hundshäuser Grauwacke des Kellerwaldes parallelisiert. Im Oberharz fehlt die Urfer Grauwacke des Kellerwaldes. Der Kammquarzit stellt auch im Kellerwald das Hangendste des Systems dar. - Die Übereinstimmungen zwischen Acker-Bruchberg und Kellerwald sind also erheblich.