Kurzfassung

Zur Entwicklung des Dilltroges im Mittel- und Oberdevon

[Development of the Dill-trough during middle and upper Carboniferous times]

Schönenberg, R.

Bild der ersten Seite der Arbeit: Development of the Dill-trough during middle and upper Carboniferous times

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 111 Heft 1 (1959), p. 235 - 235

3 Literaturangaben

veröffentlicht: Aug 3, 1959

DOI: 10.1127/zdgg/111/1959/235

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Kurzfassung

Die seit etwa 6 Jahren laufenden Untersuchungen betrafen zunächst nur das Oberdevon, das in der nordöstlichen Dillmulde rein schieferig-sandig ausgebildet ist. Starke Mächtigkeitsschwankungen des Oberdevons im Streichen der Dillmulde führten zu der Annahme von NW—SE verlaufenden Querschwellen und dazwischen liegenden Spezialbecken, die bei ± rundlichem Umriß Durchmesser von etwa 8 km haben (Schönenberg 1956). Diese Untersuchungen sind in den letzten 4 Jahren im Rahmen von Doktorarbeiten unter folgenden Gesichtspunkten fortgeführt und erweitert worden: 1. Durch umfangreiche Kartierungen 1: 10000 und spezielle Profilaufnahmen sollten die paläogeographischen Verhältnisse während des Oberdevons überprüft und genauer festgelegt werden (F. Stibane 1958). 2. Entsprechende Kartierungen und Aufnahmen im Mitteldevon, um zu prüfen, ob die embryonaltektonischen Elemente des Oberdevons, d. h. die Spezialbecken und -schwellen, sich in das Mitteldevon zurückverfolgen lassen (E. Klitzsch 1958). 3. Biostratigraphische Einstufung der kartierten Horizonte des Mittel- und Oberdevons, insbesondere mit Hilfe von Ostracoden und Conodonten. Die oberdevonische Becken- und Schwellenbildung wurde an einem Spezialfall, nämlich dem Bottenhorner Becken, eingehend studiert. Mit Hilfe von Ostracoden und Conodonten gelang es, die Oberdevonstufen 1—4 auszuscheiden. Nicht nur das Oberdevon als Ganzes, sondern auch die einzelnen kartierten Horizonte haben i. a. deutliche Mächtigkeitsmaxima im Beckenzentrum und dünnen gegen die Randschwellen im NE und SW aus. Fazies und Mächtigkeit des Mitteldevons entlang dem NW-Rand der Dillmulde lassen kräftige Schwankungen hauptsächlich dort erkennen, wo später im Oberdevon die das Bottenhorner Becken begrenzenden Querschwellen zu liegen kommen. Dies zeigt sich bereits von der Eifel-Stufe des Mitteldevons ab. Seit der oberen Givet-Stufe ist zu beobachten, daß sich innerhalb des Dilltroges Spezialbecken anlegen, die sich von SW nach NE fortbauen: Obere Givet-Stufe: Im SW Einsinken des Schalsteinbeckens mit dem Kerngebiet bei Dillenburg. Adorf-Stufe: Fortdauer des Schalsteinbeckens im SW und Fortbau der Senkung nach NE unter Einbeziehung des Bottenhorner Beckens. Ab Nehden-Stufe: Anlage der eingangs erwähnten oberdevonischen Spezialbecken NE des Bottenhorner Beckens. Die Schwellen, die die einzelnen Spezialbecken begrenzen, machen sich z. T. bereits in der Eifel-Stufe als Zonen erhöhter Krustenbeweglichkeit bemerkbar. Dem Fortbau der Beckenbildung von SW nach NE folgt der initiale Magmatismus: Die Masse der Givet-Schalsteine findet sich im südwestlichen Teiltrog. Die Diabas-Keratophyr-Mischtuffe der Adorf-Stufe erfassen auch das Bottenhorner Becken bis an seine nordöstliche Randschwelle. Der kulmische Deckdiabas schließlich dringt in die oberdevonischen Teilbecken bis an das NE-Ende des Dilltroges vor.