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Ingenieurgeologie und Bauwesen

[Engineering geology and construction]

Keller, Gerhard

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 114 Heft 1 (1963), p. 139 - 144

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published: Jan 8, 1963

DOI: 10.1127/zdgg/114/1963/139

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Kurzfassung

Nicht ohne Bedeutung ist die Tatsache, daß die Geologie in den Alpenländern schon frühzeitig mit dem Bauwesen konfrontiert und der Weg für eine Ingenieurgeologie gebahnt wurde. Bestimmt durch die umgebende Bergwelt mußten sich sowohl Ingenieure als auch Geologen bei jedem, von Natur mannigfaltigeren Bauvorhaben mit ihrer geologischen Umwelt auseinandersetzen, und zwar in einem viel stärkeren Ausmaß als etwa in gebirgsfernen Flachländern. Deshalb unterblieb hier die bodenständige Entwicklung einer Ingenieurgeologie. Die Geologie bewegte sich weiter in ihren heute klassisch zu nennenden Geleisen morphologischer, stratigraphischer und paläontologischer Art, manchmal ohne das spekulative-geognostische Erbe ganz überwunden zu haben. Mit den immer steigenden Ansprüchen für das Bauwerk im weitesten Sinne an den Baugrund, schon im Eisenbahnbau und Kanalbau wurden die Beziehungen der Geologie zum Bauwesen auch hier offensichtlicher, so daß Prägungen wie Technische Geologie oder Angewandte Geologie entstanden, die den erhöhten Anforderungen an die Geologie auf technischem Gebiet mehr lehrmäßig als forschungsmäßig gerecht werden wollten. Nicht darf übersehen werden, daß sich dieses technisch-praktische Fachgebiet zwar umgrenzen ließ und oft schon das nachbarschaftliche Wirken des Ingenieurs erkannte, doch war und ist mehr für den Geologen nötig: Die Lösung von der naturwissenschaftlich-philosophischen Grundeinstellung und die Hinwendung zu technisch-mathematischem Denken.