Contribution
Der paläozoische Unterbau der Mardinschwelle in Nordostsyrien
[Paleozoic basement rocks of the Mardin rise of North Eastern Syria]
Weber, Hans

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 117 Heft 2-3 (1968), p. 590 - 590
1 références bibliographiques
publié: Dec 1, 1968
DOI: 10.1127/zdgg/117/1968/590
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Kurzfassung
Das zwischen dem Arabischen Massiv und den jungen Faltengebirgen des Taurus und der Zagrosketten gelegene mesozoisch-kaenozoische Senkungsgebiet ist in stabile Schwellenzonen mit geringer Sedimentation und mobile Becken mit mächtigen, überwiegend politischen Sedimenten untergliedert. Eine dieser Schwellenzonen ist die Mardinschwelle, die fast den ganzen nordostsyrischen Raum umfaßt und eines der wesentlichen palaeogeographischen Elemente dieses Gebietes ist. Ihre faziesbestimmende Bedeutung läßt sich besonders im jüngeren Mesozoikum und Alttertiär nachweisen. Oberflächenaufschlüsse und Tiefbohrungen in Südanatolien und Nordostsyrien geben einen Einblick in die Genese dieser Schwelle. Die ältesten — im tiefgründig erodierten Kern der Schwelle anstehenden Schichten sind metamorphe Gesteine, die von liparitischen und andesitischen Ergüssen durchsetzt sind und zum Algonkium gerechnet werden. Die darüber folgende paläozoische Schichtfolge ist tektonisch kaum beeinflußt. Es sind überwiegend klastische und politische Sedimente, deren Gesamtmächtigkeit auf etwa 3500 m geschätzt werden kann. Karbonatgesteine schalten sich erst im Oberkarbon ein. Die erste sichere nachzuweisende tektonische Anlage der Schwelle ist in einer weit gespannten präpermischen Aufwölbung zu sehen. Permotriassische Dolomite, deren genaue biostratigraphische Einstufung nicht möglich ist, transgredieren auf Karbon und Silur. Eine zweite Hebungsphase erfolgte postjurassisch. Unterkreide transgrediert auf Jura, Trias und im Kem der Schwelle, westlich von Mardin auf Kambroordovizium. Ob kaledonische Bewegungen im Bereich der Schwelle wirksam waren, ist nicht zu erkennen. Zwischen Karbon und Silur ist zwar eine deutliche Schichtlücke. Devon ist aber bisher nur nördlich der Schwelle im Raum von Hazro in Anatolien, nicht aber in Syrien nachgewiesen, das zur Devonzeit vermutlich Festland war.