Contribution

Horizontalwachsende Riffplatten am Südausgang des Roten Meeres

[Horizontal reef plates at the Southern exit of the Red Sea]

Einsele, G.; Genser, H.; Werner, F.

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 117 Heft 2-3 (1968), p. 595 - 595

1 références bibliographiques

publié: Dec 1, 1968

DOI: 10.1127/zdgg/117/1968/595

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Kurzfassung

Am Südausgang des Roten Meeres entstehen unter idealen Wachstumsbedingungen fast reine Korallenriffe, die sich von den bekannteren Riffbauten der Ozeane oder offenen Schelfmeere in mancher Hinsicht unterscheiden. Kalkabscheidende Algen, Windrichtung, Erosionswirkung durch Stürme oder die Gezeiten haben hier nur untergeordnete Bedeutung. Betrachtet man die Korallenriffe als einheitliche geologische Körper, so findet man im Roten Meer Beispiele zu nahezu allen denkbaren Möglichkeiten für das Reagieren der Riffkörper auf tektonische oder eustatische Bewegungen. Den z. T. viele Hunderte von Metern mächtigen, steil aufragenden Koralleninseln werden die wenig untersuchten rezenten und pleistozänen Saumriffe gegenübergestellt, die z. T. viele Kilometer Breite, aber nur Mächtigkeiten in der Größenordnung von 5—10 m erreichen (Beispiele aus Französisch-Somaliland, Äthiopien und Jemen). Aus der Breite rezenter Saumriffe vor Flußmündungen, die während der Pluvialzeiten vermutlich kein Korallenwachstum erlaubten, kann gefolgert werden, daß die Riffplatten mit einer Geschwindigkeit bis zu mehreren cm pro Jahr horizontal gegen das Meer vorgewachsen sind. Die geläufigen Bezeichnungen Bioherm oder Biostrom sind für diese Art des Riffwachstums unzutreffend. Schwankungen des Meeresspiegels führen zur Ausbildung eines sehr flachen Bootskanals oder zu glatt abrasierten Riffplatten. Von einer gewissen Breite an bilden sich auf den Saumriffen Inseln aus Korallensand, die sich zu langen Sandrücken zusammenschließen können, so daß der Strand vorverlegt und dahinter eine sehr flache Lagune mit Mangrove und Evaporiten abgeschnürt wird. Durch Windtransport gelangt Korallensand ins Inland. Schließlich ist an einigen Stellen die Verzahnung und Wechsellagerung der Saumriffe mit terrestrischen Schuttflächen zu beobachten.