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Tongewinnung im Braunkohlenrevier für die keramische Industrie
Ashauer, W.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 118 Heft 1 (1968), p. 149 - 149
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published: May 2, 1968
DOI: 10.1127/zdgg/118/1968/149
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Kurzfassung
In der südlichen Niederrheinischen Bucht werden in mehreren Gebieten tertiäre Tonvorkommen für die Verwertung in der keramischen Industrie abgebaut. Die wesentlichsten Abbaugebiete sind z. Zt.: 1. Tone aus dem unmittelbaren Liegenden der Hauptflözgruppe des Rheinischen Braunkohlenreviers - z. Zt. Tagebau „Vereinigte Ville“-. In früheren Jahren wurden entsprechende Tone aus den Tagebauen Sibylla-Nord, Fürstenberg; Wachtberg II, Herbertskaul und Schallmauer gewonnen. Alle diese Tone gehören der Hauptflözgruppe des Rheinischen Braunkohlenreviers an. 2. Tone aus dem Gebiet am Südrande der Niederrheinischen Bucht, im Bereich Röttgen-Witterschlick (älter als die Hauptflözgruppe des Rheinischen Braunkohlenreviers). 3. Tone aus dem Antweiler Graben im Raume Satzvey-Antweiler-Kalkar (älter als die Hauptflözgruppe des Rheinischen Braunkohlenreviers, z. T. wohl Eozän). 4. Tone aus Spezialbecken südlich des Südrandes der Niederrheinischen Bucht und zu einem geringen Teil Tone aus dem Hangenden der Hauptflözgruppe des Rheinischen Braunkohlenreviers in verschiedenen Abbaugebieten. 5. Tone aus dem rechtsrheinischen Teil der südlichen Niederrheinischen Bucht (Gebiet um Niederpleis -Oberpleis-Holzlar). Die Tone der Niederrheinischen Bucht haben eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für die keramische Industrie. Sie werden in größerem Umfange im engeren Bereich verarbeitet, darüber hinaus aber auch über weitere Entfernungen verschickt, z. T. auch exportiert. Insgesamt werden aus den genannten Tongebieten weit über 1 Mio to Ton pro Jahr gefördert und versandt. Die Förderung erfolgt je nach Lagerungsverhältnissen aus Tage- oder Tiefbauen in größeren oder kleineren Betrieben. Der geförderte Ton wird in allen Zweigen der keramischen Industrie verarbeitet. Insbesondere sind als Verarbeiter folgende Industriezweige zu nennen: Steinzeug-Industrie Wand- und Bodenplatten-Industrie, Feuerfest-Industrie, Klinker-Industrie. Noch weitgehendere, neue Verwendungsbereiche werden geprüft. Die Untersuchung von Tonlagerstätten für die keramische Industrie erfordert wegen der oft schnell wechselnden qualitativen Ausbildung der Tone und der oft nicht flözförmigen Ausbildung der Lagerstätten umfangreiche und engmaschige Vorbohrungen und Voruntersuchungen der Proben nach z. T. aufwendigen und langwierigen Verfahren. Z. Zt. wird versucht, eine Vereinfachung des Untersuchungsaufwandes durch neue Methoden zu erreichen.