Original paper
Eine Probe von Bauxit
Wedding
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 18 Heft 2 (1866), p. 181 - 181
published: Jan 1, 1866
Kurzfassung
Herr Wedding legte eine Probe von Bauxit vor, welcher ihm von dem Entdecker desselben, Herrn Direktor A. Fleckner aus Feistritz in der Wochein zugegangen war. Das Mineral hat sich auf den bereits schon früher vom Vortragenden genannten Lagerstätten an der Grenze des Trias- und Jura-Kalkes am linken Ufer der Wocheiner Sava gefunden und zeichnete sich durch seine grosse Reinheit vor allen bisher bekannten Vorkommnissen aus. Nach einer in dem Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt ausgeführten Analyse enthält derselbe 64,24 pCt. Thonerde (mit sehr geringer Menge Titansäure), 2,40 pCt. Eisenoxyd und 6,29 pCt. Kieselsäure; ausserdem 0,35 Kalkerde, 0,38 Magnesia, 0,20 Schwefelsäure, 0,46 Phosphorsäure, Spuren von Manganoxyd, Kali, Natron, Lithion und 25,47 pCt. Wasser. Das specifische Gewicht ist =2,551. Die Farbe ist ein helles Röthlich-Gelb. Seine Struktur vollkommen dicht mit muschlichem Bruch. Er fühlt sich fettig an. Diese grossen Unterschiede von dem französischen und irischen conglomeratartigen Bauxit haben den Entdecker veranlasst, dem Mineral den Namen Wocheinit zuzulegen. Die rothen, das Vorkornmen durchziehenden Adern sind eisenreicherer Bauxit. Das Lager hat, wo es aufgeschlossen ist, 2 Lachter Mächtigkeit und fällt unter 30 Grad ein.