Contribution
Stegodon Mindanensis, eine neue Art von Uebergangs-Mastodonten
Naumann, Ernst
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 42 Heft 1 (1890), p. 166 - 169
publié: Jan 1, 1890
Kurzfassung
Vor zwei Jahren sah ich im anthropologisch-ethnographischen Museum zu Dresden einige Elephantenreste, von den Philippinen stammend, die sich auf den ersten Blick als der Gruppe der Stegodonten zugehrig erwiesen. Der Director des Museums, Herr Hofrath Dr. Maier, war so freundlich, mir die Fossilien nebst einigen anderen Resten (von Malakka und Sumatra) zur Untersuchung zu bergeben, und ich habe die Resultate meiner Studien in den Abhandlungen und Berichten des knigl. zoologischen, anthropologisch-etnographischen Museums zu Dresden verffentlicht. In dieser Publication wurde ein Zahn von der Insel Mindanao, der am meisten Interesse beansprucht, mit der von Martin nach javanischen Funden aufgestellten Art Stegodon trigonocephalus identificirt. Nach Erscheinen meiner Abhandlung ging mir eine briefliche Mittheilung des Autors dieser Art zu, in welcher sich derselbe mit aller Entschiedenheit gegen meine Bestimmung des Mindanao-Zahnes erklrte. Ich habe mich schon durch die brieflichen Mittheilungen Martin's berzeugt, dass die Form von den Philippinen und die javanische allerdings aus einander gehalten werden mssen, und sehe mich deshalb veranlasst, in Folgendem die Aufstellung einer neuen Art zu unternehmen. Martin hat sich, nachdem wir uns auf dem Wege brieflicher Correspondenz bezglich des Stegodon trigonocephalus verstndigt hatten, in seiner neuesten Arbeit ber Sugethierreste von Java ber die strittigen Punkte ausgesprochen. Es mge auch mir gestattet sein, einiges zu meiner Rechtfertigung zu sagen.