Beitrag
Über Studien am Montblancmassiv.
Graeff.
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 42 Heft 3 (1890), p. 601 - 602
veröffentlicht: Jan 1, 1890
Kurzfassung
Dieselben betreffen zunchst die porphyrartigen Gesteine welche nach den lteren Beobachtungen von A. Favre und H. Gerlach auf der Sdostflanke des Massives in grsserer Verbreitung vorkommen und nach verschiedenen Richtungen von Interesse sind. Diese Gesteine sind mit dem den Kern des Gebirges bildenden Protogin einerseits, mit dem Mantel echter krystalliner Schiefer andererseits so eng verknpft, dass die Abgrenzung derselben frher Schwierigkeiten machte. Der Vortragende muss diese beraus innige Verknpfung besttigen, fand indess, dass von einem Uebergange der fraglichen Gesteine, wie ihn Gerlach vermuthete, weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin die Rede sein kann. Es ist vielmehr stets eine scharf markirte Grenze zwischen Protogin und porphyrartigem Gestein sowohl als auch zwischen letzterem und den krystallinen Schiefern zu erkennen. Das porphyrartige Gestein ist nach mikroskopischem Befunde ein echter Quarzporphyr, ganz hnlich den mit den Graniten von Vallorcine und Gastern zusammen vorkommenden Porphyren. Dasselbe hat jedoch unter reichlicher Sericit-Neubildung zum grssten Theile eine mehr oder weniger deutliche Schieferstructur angenommen, sodass die am meisten vernderten Partieen das Aussehen gewisser Quarzite oder Glimmerschiefer besitzen, ganz hnlich wie die "Alpgnoferplatten" im Maderanerthale. Die enge Verknpfung des Porphyrs als eines unzweifelhaft echten Eruptivgesteins mit dem bis in die neueste Zeit hinein bezglich seiner Entstehungsart umstrittenen Protogin scheint geeignet, auch die letzten Zweifel an der Eruptivitt des letzteren zu beseitigen. Die Porphyrergsse sind Nachschbe des granitischen Magmas der Protogine; der Protogin selbst ein durch Druck partiell schiefrig gewordener (und dabei auch mineralisch etwas vernderter) Granit, geschiefert durch dieselbe Kraft, welche auch den Porphyr zum grssten Theile in ein schiefriges Gestein verwandelte.