Original paper
Einige faunistische Mittheilungen aus dem Vicentiner Tertiär.
Oppenheim, Paul
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 42 Heft 3 (1890), p. 607 - 608
published: Jan 1, 1890
Kurzfassung
Der Vortragende legte zuerst ein neues reiches Material an Landschnecken aus den eocnen Roncatuffen des genannten Gebietes vor, welches aus dem Val dei Mazzini bei Pugniello stammt und die in den Denkschriften der Wiener Akademie 1889 niedergelegten Ausfhrungen des Redners ber diese Fauna in wesentlichen Punkten zu vervollstndigen, stellenweis auch zu modificiren im Stande sein wird; die Typen wurden von dem Vortragenden in diesem Frhjahre theils selbst gefunden, theils von dem gewandten Localsammler in unserem Gebiete, G. Meneguzzo, kuflich erworben. Dem unteren brakischen Tuffe mit Strombus Fortisi, wie er bei Ronca im Val nera entwickelt ist, und welchem die unteren Landschnecken-Schichten von Pugniello zeitlich gleichzustellen sind, wird in den meisten Lehrbchern ein viel zu geringes Alter zugeschrieben. Man begreift eigentlich kaum, dass man, gesttzt auf Hbert's palontologische Bestimmungen, bei denen hchst wahrscheinlich Ronca-Tuff und -Kalk mit einander vermengt wurden, denselben fr gleichaltrig mit dem obereren Grobkalk und fr lter als S. Giovanni Ilarione anspricht, nachdem E. Sss und Bayan beide berzeugend nachgewiesen, dass der den schwarzen Tuffhorizont berlagernde Kalk mit dem grnen Tuffe von S. Giovanni Ilarione identisch ist, die faunistischen Resultate Hbert's also kaum mehr aufrecht zu halten sein drften, sondern dringend eine Nachprfung erfordern. Auf Grund eingehender Prfung der vorliegenden Literatur ist der Vortragende zu dein Ergebnisse gelangt, dass die Aequivalente der Vicentiner Landschnecken-Tuffe in den nordfranzsischen Ligniten, den gleichartigen Bildungen Ungarns und den oberen Ssswasserbildungen des krainisch-istrischen Bereiches zu suchen sind, dass sie also jedenfalls noch zum Untereocaen zu ziehen sein werden.