Contribution
Die vulkanischen Überschiebungen bei Wemding am Ries - Rand
[Volcanic thrust faults at Wemding on the Ries rim, Bavaria, Germany]
Knebel, W. v.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 55 (1903), p. 439 - 464
1 références bibliographiques
publié: Jan 1, 1903
ArtNo. ESP171005500017, Prix: 15.00 €
Kurzfassung
Das Riesgebiet¹) ist bekanntlich in neuerer Zeit vielfach Gegenstand eines wissenschaftlichen Meinungsaustausches gewesen. E. KOKEN hatte, auf eine große Anzahl von Beobachtungen gestützt, die Behauptung vertreten, daß in diluvialer Zeit der Rieskessel vergletschert gewesen sei; die glacialen Spuren vermeinte er in den dort vorkommenden Schliffflächen, den gekritzten Geröllen und grundmoränenartigen Massen erkannt zu haben. Demgegenüber hatten BRANCO und E. FRAAS diese angeblich glacialen Gebilde als pseudoglacial erklärt, hervorgerufen durch die eigenartigen vulkanischen Phänomene des Rieses. Meine neueren Beobachtungen hatten diese Auffassung bestätigt; ich konnte den Beweis führen, daß ein großer Teil der von KOKEN als glacial geschilderten Vorkommen tertiären Alters ist, mithin zweifellos pseudoglacial sein muß.¹) Im Frühjahr 1903 hatte auch der Oberrheinische geologische Verein seine Jahresversammlung im Ries abgehalten. Auf den dabei unternommenen Exkursionen ergab sich als wohl allgemeine Überzeugung, daß in der Tat Spuren glacialer Vorgänge nicht vorlägen, daß vielmehr die von Koken als glacial angesprochenen Gebilde pseudoglacial seien²) und wirklich den vulkanischen Kräften ihre Entstehung verdankten.
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Ries • Vulkan • Geologie • Germany