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Bemerkungen zur Oszillationstheorie E. Haarmanns

[Remarks on Haarmann's oscillation theory]

Sederholm, J. J.

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 83 Heft 5 (1931), p. 348 - 349

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published: Jun 20, 1931

DOI: 10.1127/zdgg/83/1931/348

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Kurzfassung

Wenn ich der liebenswürdigen Aufforderung des Vorstands der Deutschen Geologischen Gesellschaft, an der Diskussion über HAARMANNS bekannte Oszillationstheorie teilzunehmen, Folge leiste, so tue ich es nur mit großem Bedenken, weil es mir noch nicht gelungen ist, mir eine einigermaßen bestimmte Anschauung über die betreffenden schwierigen Grundfragen der Geotektonik zu bilden und ich mich deswegen auf einige aphoristische Bemerkungen beschränken muß. Mit HAARMANN wäre ich geneigt, auf die Vertikalbewegungen besonders großes Gewicht zu legen. Das auch von ihm zitierte Beispiel der Depression im Norden und Nordwesten von Fennoskandia scheint mir überzeugend zu beweisen, daß Meere durch Senkungsbewegungen entstehen können. Aus theoretischen Gründen möchte ich mich auch gern denjenigen Geologen anschließen, die annehmen, daß gewisse Tangentialbewegungen durch Abgleitung entstehen können (jedoch nicht Rückwärtsgleitungen, denn die Stirnen der Falten sind ja immer vorwärts, gegen die Resistenzgebiete hin, gerichtet). Daß diese Erklärung auch für die umfassenden Tangentialbewegungen großer Krustenteile zutreffen würde, scheint mir aber nicht gerade wahrscheinlich. Als Plutonist habe ich sonst eine große Vorliebe für solche Theorien, welche die Bewegungen des ,Geoplasmas" als treibende Kraft annehmen. Was nun die Bildung der größeren Erhebungen betrifft, so kommt es mir wahrscheinlich vor, daß die ursprünglich vorhandenen Gleichgewichtsstörungen schon in früher Zeit ausgeglichen wurden und daß also die späteren Oszillationen eine andere Ursache als Adjustierungen haben müssen. Veränderungen in den Aggregatzuständen der subkrustalen Massen wären ja eine nahe zur Hand liegende Erklärung. In Anbetracht der Koinzidenz großer Klimaveränderungen mit Perioden lebhafterer Orogenese ist es wohl nicht ganz undenkbar, daß periodische Variationen der Sonnenwärme eine Rolle gespielt haben können. Dagegen ist es für mich schwierig, mir vorzustellen, daß der Einfluß der radioaktiven Prozesse sich auf gewisse Epochen konzentrieren und überhaupt bei den tektonischen Bewegungen von Gewicht sein könnte. ...

Keywords

Geotektonik • aphoristisch • Depression • Tangentialbewegungen • Abgleitung • Rückwärtsgleitungen • Orogenese