Original paper
Schwefelkieskonkretionen aus dem Oberdevon bei Langenaubach
Micke, Karl-Ernst

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 84 Heft 7 (1932), p. 554 - 558
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published: Sep 10, 1932
DOI: 10.1127/zdgg/84/1932/554a
ArtNo. ESP171008407004, Price: 15.00 €
Kurzfassung
In den oberdevonischen Cypridinenschiefern von Langenaubach (Blatt Dillenburg) - aufgeschlossen u. a. in dem großen Steinbruch am Schleißberg - finden sich stark verkieselte, eisenhaltige, konkretionäre Gebilde, die ihrer Eigenart halber besprochen werden. Das Oberdevon von Langenaubach wurde von einer stetigen Meeresregression beherrscht. Gleichzeitig mit der Bildung des Iberger (Riff-) Kalkes wurden in flachem Wasser Tone und Sande abgelagert, die zu Tonschiefern (mit Entomis serratostriata) und plattigen Sandsteinbänken geworden sind. Häufig sind die Cypridinenschiefer mit Sanden durchsetzt, scharfe Grenzen fehlen; ihrer Zusammensetzung entsprechend kann man das Muttergestein der Konkretionen als schiefrigen Arkosesandstein oder sandige Schiefer bezeichnen. Parallel zur Schichtung liegen in diesen graubraune Knollen, für die der Name ,Konkretionen" zutrifft, wenn man darunter diejenigen accessorischen Gemengteile versteht, die sich innerhalb des Schichtenverbandes durch eine lokale Akkumulation von mineralischer Substanz bilden mit zentrifugal orientiertem Wachstum. Die Grundsubstanz der geodenförmigen Gebilde hat einen engen Konnex mit den Begleitsedimenten, soweit sie noch aus unzersetztem Schwefelkies besteht (Abb. 1, stammend aus der benachbarten Roteisensteingrube ,Constanze" als unmittelbar Hangendes im Felde der Wilhelmseisenzeche auf der 80 m-Sohle). Verwitterte Stücke zeigen bisweilen deutliche Absonderungsflächen gegen die Begleitschichten, wenn diese aus überwiegend sandigem Material bestehen. Mikrokristalline Kieselsäure als Bindemittel hat die Konkretionen härter gemacht und dadurch der Auflösung weniger anheimfallen lassen als die Schiefer, die an der Fundstelle als sandig-splitteriger Schutt anstehen. Die Schwefelkieskonkretionen sind in Bezug auf Größe und Form unterschiedlich ausgebildet, häufig oben und unten eingedrückt (Abb. 2, von der Breitseite beobachtet) oder auch beulenförmig aufgetrieben (Abb. 3, gesehen von der Schmalseite). Stark verwitterte Exemplare zeigen in der Ebene des größten Querschnittes eine ringsherum zu verfolgende Rille; an dieser springen sie beim Anschlagen leicht auf, also in der Ebene senkrecht zur kürzesten Achse (Abb. 4).
Keywords
Schwefel • Kies • Ton • Sand • Kalk • Germany