Original paper
Zur Mechanik tektonischer Vorgänge
[On the mechanics of tectonic processes]
Sieberg, A.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 84 Heft 9 (1932), p. 673 - 676
1 references
published: Nov 15, 1932
ArtNo. ESP171008409012, Price: 15.00 €
Kurzfassung
Theorien über Gebirgsbildung aufzustellen bleibt undankbar, solange der Mechanismus der gebirgsbildenden Vorgänge nicht hinlänglich geklärt ist. Wenn ich die Namen PAULCKE, KÖNIGSBERGER und CLOOS sowie andererseits RINNE, SEIDL und SCHMIDT nenne, dann sind die beiden Forschungsrichtungen gekennzeichnet, um dem Problem näher zu kommen: die experimentelle Geologie und die Vereinigung von Technologie mit angewandter Mathematik. Meine eigenen Arbeiten auf diesem Gebiete sind ein Nebenprodukt erdbebenkundlicher Untersuchungen, beschäftigen sich also mit der Dynamik, so daß sie sich nur wenig mit den eingangs genannten Forschungen berühren. Eine ausführliche Darstellung samt den Ableitungen habe ich im 17. Kapitel meines Ostmittelmeerbuches gegeben; hier muß ich mich auf die Zusammenstellung einiger Hauptergebnisse beschränken. Den Ablauf eines jeden Dislokationsvorganges bestimmen die beiden tektonischen Grundgesetze: dasjenige von der Konstanz des Volumens, das verlangt, jede Massenverlagerung müsse durch eine andere entgegengesetzten Sinnes kompensiert werden, also Hebung durch Senkung, Überschiebung durch Unterschiebung; und dasjenige von der kleinsten tektonischen Arbeit. Jedes Gestein reagiert entsprechend seiner Mobilität, das schwächste zuerst und am kräftigsten.
Keywords
Tektonik • Erdoberfläche • Gestein • Germany