Original paper
Kaolinkristalle in Moskauer Braunkohle (Kaolinkristalle als Pseudofossilien.)
[Kaolinite cystals in brown coal from Moscow (Kaolinite cystals as pseudo-fossils)]
Stutzer, O.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 84 Heft 9 (1932), p. 718 - 720
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published: Nov 15, 1932
ArtNo. ESP171008409017, Price: 15.00 €
Kurzfassung
Auf der Braunkohlentagung in Halle (1930) hielt ich einen Vortrag über die Unterkarbonische Braunkohle von Moskau, dessen Inhalt als Aufsatz in dieser Zeitschrift erschien. Ich möchte auf Abbildung 4 jener Abhandlung hinweisen. Sie zeigt im Dünnschliffbild der Moskauer Kohle Durchschnitte eigenartiger kleiner Gebilde. Diese waren durchsichtig, zeigten Doppelbrechung, scharfe Begrenzung und Spaltbarkeit. Über diese Gebilde, die man auch mit der Lupe im Handstück deutlich sah, schrieb ich damals ungefähr folgendes: Es sind kleine Tonstengel vom Durchmesser eines Stecknadelkopfes. Sie sind in der Kohle manchmal in großer Menge eingestreut, bisweilen auch zu einem Nest vereint. Betrachtet man sie mit der Lupe, so sieht man, daß sie in ihrer Längserstreckung gekantet und gerieft sind. Sie sind im Durchschnitt vier- oder sechseckig, und spalten senkrecht zu ihrer Länge. Wir hielten diese Formen für organische Reste, zunächst für Crinoidenstiele. Spezialisten, denen wir sie sandten (z. B. Herrn W. E. SCHMIDT - Berlin), verneinten dies, konnten aber keine positive andere Auskunft geben. Auffallend war, daß sie nicht aus Calcit bestanden, sondern aus Ton, wie eine chemische Schnellanalyse ergab, die ich im Chemischen Institut unserer Bergakademie ausführen ließ. Konnte es eine Metasomatose von Ton nach organischem Calcit sein?
Keywords
Kaolinkristall • Moskau • Braunkohle • Russland