Original paper
Das Problem des Deckenbaues im Mittelharz
[Nappe structures in the central Harz Mtns, Germany]
Zöllich, Martin S.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 91 Heft 7 (1939), p. 502 - 522
12 references
published: Jul 22, 1939
ArtNo. ESP171009107003, Price: 15.00 €
Kurzfassung
Das Elbingeröder Fenster existiert zwar als solches, kann aber nicht als ein Stück Oberharz angesehen werden, das unter einer großen, weit vorgeschobenen, einheitlichen Unterharzdecke wieder auftaucht (KOSSMAT) vielmehr ergibt sich auf Grund kleintektonisch fundierter Betrachtungen in Verbindung mit Überlegungen paläogeographischer Art, daß diese deckenartigen Bewegungen nicht weit über die heutige Umrandung des Elbingeröder Fensters hinausreichen und daß demgemäß eine einheitliche Unterharzdecke nicht als erwiesen gelten kann. Hierauf wie auf fazielle Beobachtungen innerhalb des Fensters stützt sich die Folgerung, daß die Mittelharzer Eisenerze nur noch in einem ± schmalen Saum rings um das Fenster vorhanden sein dürften, in dessen weiterer Umgebung aber schon primär nicht zur Ablagerung gekommen sind. Auf erdmagnetische Untersuchungen darf in den Fragen der großräumigeren Verbreitung der Erze keine allzu große Hoffnung gesetzt werden. Die beiden im Mittelharz zu unterscheidenden Ausbildungsarten des Kulmkieselschiefers, die Ahrendfeld- und die Büchenberg-Fazies, entsprechen der Lydit- und der Wetzschieferstufe des Oberharzes. Es handelt sich also nicht um zwei gleichaltrige Fazies, sondern um altersverschiedene Stufen innerhalb des Kulmkieselschiefers, die im gleichen Profil übereinander auftreten können. Lediglich durch das Fehlen der Lyditfazies im Elbingeröder Fenster - bis auf die wichtigen, im einzelnen besprochenen Ausnahmen - war die Erklärung als gleichaltrige fazielle Ausbildungen nahegelegt.
Keywords
Oberharz • Germany • Elbingeröder Fenster • Unterharzdecke • Eisenerz • Kulmkieselschiefer