Beitrag

Das Oberflächenbild des Salzdoms von Segeberg in Holstein

[The surface morphology of the Segeberg salt dome, Holstein, Germany]

Teichmüller, Rolf

Bild der ersten Seite der Arbeit: The surface morphology of the Segeberg salt dome, Holstein, Germany

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 98 (1948), p. 7 - 29

35 Literaturangaben

veröffentlicht: Jun 30, 1948

DOI: 10.1127/zdgg/98/1948/7

BibTeX Datei

ArtNo. ESP171009800001, Preis: 15.00 €

Vorschau PDF herunterladen Als PDF kaufen

Kurzfassung

Zur Verformung der Salze: Ein Steinsalzkristall läßt sich schon bei Zimmertemperatur ein wenig biegen, stauchen und verdrillen. Leichter vollziehen sich die Deformationen, wenn der Kristall dabei in eine Lösung taucht, da hierbei die Zerreißfestigkeit des Kristalls wesentlich wächst (Joffé-Effekt). Ferner erleichtert jede Temperaturerhöhung die Deformation. Entscheidend für die Deformierbarkeit von Steinsalz ist die große Zahl seiner Translationsflächen sowie seine Fähigkeit, schon bei niedriger Temperatur zu rekristallisieren. So stellte Hentschel an Hand von Röntgenaufnahmen fest, daß Steinsalz bereits bei einer Temperatur von weit unter 300 °C zu rekristallisieren beginnt (wesentlich schneller vollziehen sich allerdings die Rekristallisationen bei Temperaturen über 300 °C). - Salzgemenge fangen nach den Beobachtungen von Stöcke und Borchert schon bei einem Druck von rund 100 kg/cm2 an, sich überwiegend plastisch zu verformen. Auch hierbei sind Translationen, Rekristallisationen und - bei Gegenwart von Laugen - auch der Joffé-Effekt von ausschlaggebender Bedeutung. Die permischen Steinsalzlager des norddeutschen Flachlandes sind wahrscheinlich niemals höheren Temperaturen als 150 °C ausgesetzt gewesen. Die Rekristallisation, die allein die fortdauernde Translation ermöglicht, konnte sich hier somit nur verhältnismäßig langsam vollziehen. Wenn aber lange Zeiträume dafür zur Verfügung standen, konnten sich die geringfügigen Deformationen zu großartigen Fließvorgängen summieren.