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Zur Vervollständigung der drei früheren Beschreibungen
(DUMITRICA&ZÜGEL, 1998, 2002, 2003) von ziemlich reichhaltigen und
überraschend gut erhaltenen Radiolarienfaunen in der Hybonotum-Zone
des Unter-Tithonium (Mörnsheim- Formation, Mühlheim-Member) in einem
Steinbruch bei Mühlheim südlich Solnhofen auf der Südlichen Frankenalb
Bayerns behandeln die Verf. ergänzend die Saturnalidae. Dies sind aus
den Unterfamilien Hexasaturnalinae und Saturnalinae die Arten
Dicerosaturnalis trizonalis (RÜST, 1898), Spongosaturninus corpulentus
n. sp., Sp. matsuokai n. sp., Sp. kiesslingi n. sp., Sp. medioangustus
n. sp., Sp. radius n. sp., Sp. tortuosus n. sp., Moebiceras
n. gen. mit der Typusart Acanthocircus furiosus JUD, 1994, M. furiosus
(JUD, 1994), M. ruthae n. sp., M.? sp. 1, M.? sp. 2, Acanthocircus
calvus n. sp., A. simplex (SQUINABOL, 1914), A. spelae n. sp.,
A. breviaculeatus DONOFRIO&MOSTLER, 1978, A. echinocircus n. sp. und
A. sp. Die systematische Einordnung der Gattungen erfolgt aufgrund der
Leistenposition auf dem Ring und der Zahl und Form der Stacheln. Die
Ausbildung der Stacheln (einfach oder gegabelt) kann je nach Art auf
dem Artniveau wichtig sein oder auch nicht. Die Verf. schenktem dem
manchmal ziemlich häufigen Vorkommen von Anomalien besondere
Beachtung, weil sich daraus paläobiologische oder paläökologische
Folgerungen ableiten lassen. Solche Anomalien sind namentlich Fälle
mit einem offenen Ring und überzähligen Stacheln wie bei
Dicerosaturnalisund Siamesische Zwillinge bei Spongosaturninus und
Dicerosaturnalis. Die vorliegende Fauna mit der neuen Taxonomie soll
zur Evolution und Radiation der Saturnalidae im Tithonium wesentlich
beitragen.
Zentralblatt Geo. Pal T. II Jg. 2008 H. 3/4