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Für einen wirksamen Bodenschutz ist es erforderlich, Unterlagen über die Verbreitung der Böden und ihre jeweiligen Eigenschaften zu besitzen, um den Boden bei Nutzungsplanungen entsprechend berücksichtigen zu können. Diese bodenkundlichen Basisinformationen müssen in einer Form bereitgehalten werden, die es ermöglicht, sie schnell für die vielfältigen Bedürfnisse des Umwelt- und Bodenschutzes zu nutzen (OELKERS & VINKEN 1989, KUES & OELKERS 1996, OELKERS & VOSS 1998).
Im Jahr 1985 wurde daher, durch einen Kabinettsbeschluß der niedersächsischen Landesregierung initiiert, mit dem Aufbau eines "Bodenkatasters von Niedersachsen" begonnen. Dessen Ziel war, eine flächendeckende und aktuell verfügbare bodenkundliche Datenbasis durch Sammeln, Zusammenfügen und gemeinsame fachliche Interpretation der bei verschiedenen Stellen verstreut vorliegenden bodenkundlieh relevanten Unterlagen zu errichten.
Um die sehr großen Datenmengen reibungslos handhaben zu können und um eine schnelle und benutzerfreundliche Auswertung zu gewährleisten, wurde das Bodenkataster in digitaler Form konzipiert und als Bestandteil eines umfassenderen Bodeninformationssystems aufgebaut (NLFB 1985, HEINEKE 1991). Hierdurch soll auch gewährleistet werden, daß diese Datenbestände ständig aktualisiert und korrigiert werden können.
Als eine erste, für ganz Niedersachsen flächendeckende bodenkundliche Informationsgrundlage wurde in den Jahren 1987 und 1988 die bereits analog, d. h. als konventioneller Kartendruck vorliegende "Bodenkundliche Standortkarte von Niedersachsen und Bremen" (BSK 200) im MaBstab 1: 200 000 aufgearbeitet und in das Fachinformationssystem Bodenkunde des NIBIS integriert. Hierbei wurde die Klartextlegende in eine EDV-verarbeitbare Kürzellegende umgeschrieben. Für diese Struktur wurden in Folge rechnergestützte Auswertungsverfahren konzipiert, die nicht nur eine einfache Reproduktion des Karteninhaltes, sondern eine gezielte Auswertung ermöglichten (ECKELMANN & MÜLLER 1989).
Die Niedersächsische Landesregierung verabschiedete im Jahre 1994 ein Landes-Raumordnungsprogramm, das Informationsgrundlagen für Maßnahmen zum Bodenschutz für die Regionalebene fordert. Die vorgesehene Maßstabsebene für das Regionale Raumordnungsprogramm ist der Maßstab 1: 50 000. Als Reaktion hierauf erarbeitete das NLfB eine neue flächendeckende Kartenserie, die "Bodenübersichtskarte 1: 50 000" (BÜK 50) von Niedersachsen, die Ende 1996 abgeschlossen wurde.
Die BÜK 50 ist die erste Kartenserie des NLfB, deren Daten ausschließlich digital vorliegen. Es werden von diesen Karten keine Auflagendrucke hergestellt, sondern die Karten werden immer nur auf Anfrage erzeugt und als Kartenplots oder als digitale Datensätze abgegeben (daher die Bezeichnung Kartenserie als Abgrenzung zu den gedruckten Kartenwerken). Da die Daten ständig fortgeführt werden, stellen die Kartenplots jeweils den aktuellen Stand dar.