Die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung durch eine
konsequente Vorsorgepolitik zum Schutz der Grundwasservorkommen
einschließlich der Feststellung von Altlasten in
Wassergewinnungsgebieten hat für die Niedersächsische Landesregierung
Priorität. Die Brisanz dieser Aufgabe wird durch die Tatsache bedingt,
dass ein großer Teil der Altablagerungen Niedersachsens in den
Einzugsgebieten von Trinkwassergewinnungsanlagen liegen.
Ausgehend von dieser Aufgabe wurde im Jahr 1996 von der
Landesarbeitsgruppe Altlasten (LAA) des Landes Niedersachsen über den
Landkreis Harburg und den Wasserbeschaffungsverband Harburg die WASY
Gesellschaft für wasserwirtschaftliche Planung und Systemforschung mbH
beauftragt, am Beispiel des Wasserschutzgebietes Woxdorf exemplarisch
die Anwendung numerischer 3D-Modelle bei der Altlastenbearbeitung in
Wasserschutzgebieten zu untersuchen. Die Bearbeitung erfolgte in enger
Zusammenarbeit mit den Niedersächsischen Landesämtern für
Bodenforschung und für Ökologie, dem Landkreis Harburg und dem
Wasserbeschaffungsverband Harburg.
Im Wasserschutzgebiet Woxdorf sind 16 Altablagerungen erfasst, von
denen vier Standorte als dominant eingeschätzt werden. Durch
Entwicklung eines 3D-Grundwasserströmungs und Stofftransportmodells
sollte eine Detailuntersuchung mit folgenden Zielen durchgeführt
werden: a) Unterstützung der Grundwasserüberwachung der
Altlastenstandorte und des Wasserwerks Woxdorf und b)
Prognose möglicher Gefahren für die Trinkwassergewinnung im Wasserwerk
Woxdorf.
Verbunden mit der ganzheitlichen Betrachtung des
Wasserschutzgebietes (als wirksame und Kosten sparende Alternative zur
isolierten Behandlung von Einzelfällen) soll eine Vorbildfunktion für
weitere Wasserschutzgebiete und ein Referenzgebiet entstehen. Der
vorliegende Bericht dokumentiert zusammenfassend die Durchführung und
wesentliche Ergebnisse der im Jahr 1999 abgeschlossenen
Untersuchungen. Ausgehend vom Referenzcharakter des Vorhabens werden
dabei methodische Aspekte in den Vordergrund gestellt.