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Von 1991 bis 1994 wurden Untersuchungen zur Struktur und Dynamik des
Crustaceenplanktons eines Moorsees unter dem Einfluß invertebrater
(Corixiden, Chaoborus) und vertebrater (Perca fluviatilis) Räuber
durchgeführt. Das Experimentalgewässer Große Fuchskuhle war durch
eine Polyethylenfolie viergeteilt. Die Kompartimente wurden 1993 mit
Barschen in unterschiedlicher Dichte besetzt.
Es wurde untersucht, ob der Wechsel von invertebraten Räubern, die
eher kleine Zooplankter fressen, zu Barschen, die große Individuen
selektieren, sich entsprechend der Size Efficiency Hypothese und der
Cascading Trophic Interaction Hypothese (Brooks & Dodson, 1965;
Carpenter et al., 1985) auswirkte (top-down) und welche Bedeutung das
Phytoplankton als bottom-up Faktor für die Entwicklung der Crustaceen
hat.
Die Crustaceengemeinschaft wurde anhand der Artenzusammensetzung,
Abundanz und Biomasse sowie ihrer durchschnittlichen Längen und
Gelegegrößen charakterisiert. Durch Untersuchungen zur diurnalen
Vertikalmigration wurden ihre Reaktionen auf die verschiedenen
Räubertypen analysiert. Mit Hilfe eines Overlap Indexes konnten
räumliche Beziehungen sowohl zwischen den einzelnen Crustaceengruppen
als auch zwischen den Crustaceen und dem Phytoplankton aufgezeigt
werden. Grazingexperimente mit Traceralgen zusammen mit natürlichem
Seston im diurnalen Rhythmus belegten die Interaktionen zwischen den
Crustaceen und dem
Phytoplankton.