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Zielgruppe: Stadtgeographen, Stadthistoriker, Städteforscher, aber auch interessierte Laien und Istanbul-Touristen
2006. XIII, 358 Seiten, 113 Abbildungen, 64 Tabellen, 210 Farbbild., 2 Farbkt.-Beil., 21x29cm, 1520 g
Language: Deutsch
(Urbanization of the Earth, Volume 10)
ISBN 978-3-443-37013-8, gebunden, price: 68.00 €
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Istanbul • Türkei • Islam • Infrastruktur • Stadtgeographie • Byzanz • Konstantinopel
Zielgruppe: Stadtgeographen, Stadthistoriker, Städteforscher, aber auch interessierte Laien und Istanbul-Touristen
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Geographie und Schule 2007, 29. Jg., Nr. 166
Dat Martin Seger en Friedrich Palencsar zeer goed thuis zijn in Istanbul, blijkt uit hun slothoofdstuk "Die Kraft der Bilder". Daarin brengen zij de stad tot leven met 210 kleurenfoto's voorzien van informatieve onderschriften. Van Istanbul wordt wel eens gezegd dat ze "gemaakt is voor het oog"; de foto's bevestigen de juistheid van deze uitspraak. In hun werkwijze volgen de auteurs de Weense School in de stadsgeografie, die zich kenmerkt door een interactie van eigen waarnemingen en een analyse van de functionele structuur van de stad.
Voorgaande hoofdstukken beschrijven met veel tabellen en kaartjes de ruimtelijke ontwikkeling van de stad. Een hoogtepunt in het boek vond ik het schematisch overzicht waarin Seger en Palencsar verbanden leggen tussen de macro-ontwikkelingen in de samenleving enerzijds en de dynamiek van de stad anderzijds: van Grossstadt um 1950 via een Metropole der 80er Jahre naar Weltstadt um 2000.
Er zijn al zo veel historische werken over Istanbul verschenen dat dit stadsgeografische standaardwerk ronduit welkom is. Het boek bevat een satellietkaart (1:75.000) en een gekleurde kaart van de stadsontwikkeling en -structuur, beide op groot formaat.
Billy Gunterman
Geografie Januar 2007
Das erste große Hauptkapitel des großformatigen und opulent ausgestatteten Buches behandelt die Entwicklung und Bedeutung Istanbuls, gefolgt von einem als "Geopolitischer Rückblic"k bezeichneten Kapitel über Welt- und Hauptstadtfunktionen im Laufe seiner 2.500-jährigen Geschichte. In beiden finden sich unter den Kapitelüberschriften nicht unbedingt zu vermutende Ausführungen über sozio-ökonomische Disparitäten, zur "Primacy" in türkischem Kontext, zu Rolle und Bedeutung der Stadt als Drehscheibe des Verkehrs (einschließlich der Erdöl- und Erdgastransporte durch den Bosporus) oder über Typologien von Wohnhäusern als Ausdruck unterschiedlicher Bauphasen der Stadtentwicklung. In den Kapiteln 4 bis 7 werden "Stadtentwicklungspolitik und metropolitanes Management" (ca. 35 S.), "Stadtlandschaften und urbane Strukturen" als Ausdruck von Istanbuls funktionaler Differenzierung (35 S.), "Lebensformen und Lebenswelten", d.h. demographisches Wachstum, wirtschaftliche wie gesellschaftliche Heterogenitäten und Segregationsmuster (33 S.) oder "Leistungen der öffentlichen Hand" (S. 174-208) behandelt. Die mit zahlreichen Karten, Diagrammen und Tabellen untermauerten, immer wieder eigenwilligen und mit unerwarteten Perspektiven und Detailaspekten aufwartenden Ausführungen verstärken den Mosaikcharakter und Facettenreichtum der Stadt und ihrer Darstellung in gleicher Weise. Haben die genannten Kapitel allesamt thematische Schwerpunkte und die räumlichen Differenzierungen ihrer Phänomene zum Gegenstand, so konzentriert sich Kapitel 8 auf die Analyse eines spezifischen Stadtraumes, d.h. auf die historische Altstadt als dem zu allen Zeiten der Stadtgeschichte zentralen Kern von Konstantinopel, Byzanz und Istanbul. Die Analyse ihrer historischen Vielfalten und Bedeutungswandlungen, der zentralen Funktionen des Bazars und ihrer touristischen Potentiale macht zwar immer wieder Rückgriffe auf frühere Textpassagen des Buches nötig, stellt mit seinen 30 Seiten Umfang aber zu Recht das historische Zentrum der Stadt in einen geschlossenen analytischen Kontext. Dem "Wirtschaftsstandort Istanbul" widmet sich das letzte Kapitel, wobei insbesondere dem privaten Dienstleistungssektor (Banken, Bildung), dem Wohnungsbau sowie der neuen geopolitischen Situation der Türkei gegenüber den Kaukasus-Republiken und dem historisch turkvölkischen Zentralasien besondere Bedeutung beigemessen wird (S. 233-254).
Die Anordnung der einzelnen Kapitel und die Vielgestaltigkeit ihrer Themen, aber auch deren unorthodoxe Abfolge und die hier nicht näher zu diskutierende inhaltliche Vielfalt der immer aktuellen Informationen, belegen andeutungsweise die eingangs erwähnte erfrischende, gelegentlich auch irritierende Andersartigkeit dieser Monographie. Sie wird unterstrichen durch die beiden Rahmenkapitel: Werden in der Einleitung fast feuilletonistisch gängige Klischees über diese "Metropole zwischen den Kontinenten" zusammengetragen, so ist das Schlusskapitel ein mit über 200 Schwarz-Weiß-Fotos und Farbbildern bestückter Bildanhang. Sein Ziel soll es sein, so die Verfasser, die zuvor im Text behandelte "Vielfalt verständlich und erfassbar zu machen. Dazu wird die "photographische Stadtgeographie" nach fünf Themengruppen gegliedert, damit der Leser daraus ein Gesamtbild gewinnen kann. Über verschiedene Zugänge wird versucht, der Vielfalt der Stadt am Bosporus gerecht zu werden. Zu diesen zählen ein historischer Rückblick, das Wechselspiel von Tradition und Modernisierung, die Darstellung unterschiedlicher Stadtlandschaften und Lebensräume." Ob eine solche und auf jeden Fall originelle Zielsetzung tatsächlich erreicht wird, ist schwer zu entscheiden, zumal im Text selbst auf diese in Inhalt und Aussagekraft extrem unterschiedliche Kollektion nicht Bezug genommen wird. Hier hätten in den Text eingebaute Bildverweise oder - umgekehrt - unter die Fotos platzierte Zuweisungen an die Texte die Funktionen des Bildanhangs sinnfälliger und zielführender machen können. Dieses gilt gerade angesichts der vielen detaillierten Abbildungen und Tabellen, die auf ihre Weise die urbane Vielfalt, ihre Entwicklung und ihre Veränderungen insbesondere in den letzten 30 oder 40 Jahren eindrucksvoll belegen. Dazu zählen auch zwei große Farbbeilagen, die als Faltplan die bauliche Entwicklung des Großraumes dieser Metropole seit osmanischer Zeit sowie als Satellitenbild im Maßstab von 1 : 75 000 seine heutige Ausdehnung beiderseits des Bosporus dokumentieren. Insgesamt also eine vielseitige, mit umfangreichem und aktuellem Daten- und Bildmaterial ausgestattete Monographie, die gerade wegen ihrer unkonventionellen Konzeption immer wieder auch zur kursorischen Lektüre einzelner Teilkapitel einlädt. Wer der dem Charakter einer wissenschaftlichen Studie angemessenen nüchternen Darstellung des Facettenreichtums von Istanbul eine eher emotional-persönliche Sicht eines Insiders hinzufügen möchte, dem sei das zeitgleich erschienene Buch "Istanbul. Erinnerungen an eine Stadt" des Nobelpreisträgers der Literatur 2006 Orhan Pamuk empfohlen: "Sein Istanbul" ergänzt viele der "facts and figures" von Seger und Palencsar durch die Erzählungen persönlicher Erfahrungen und Erinnerungen, ebenfalls durch eindringliche Alltagsfotos der Stadt und ihres Lebens verdichtet. Es stellt somit eine wunderbare literarische Ergänzung zu dieser vielseitigen und materialreichen Stadtgeographie Istanbuls dar!
Eckart Ehlers
Erdkunde Jahrg. 61 Heft 3/2007
Axel Borsdorf (Innsbruck)
Die Erde 2007/1