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Unter Meeresprodukten verstehen wir marine Rohstoffe tierischen, pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs, die in der Wirtschaft des Menschen Verwendung finden. Unter ihnen sind die Nahrungsmittel zweifellos von größter Bedeutung. Im wissenschaftlichen Schrifttum wird der Begriff „Rohstoff“ in sehr verschiedenem Umfange gebraucht. Ein Teil der Forscher ist geneigt, ihn auf das Ausgangsmaterial zu beschränken, aus dem erst durch mannigfache technische Behandlung die Handelsware hervorgeht. Hätten sich die Autoren dieser Ansicht angeschlossen, so wären nicht nur manche therapeutisch genutzten Stoffe, wie das aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) mariner Fische gewonnene Insulin, unberücksichtigt geblieben, sondern auch die große Zahl der Produkte, die aus Meeresalgen hergestellt werden und die zum Teil heutzutage, schon durch die erstaunliche Mannigfaltigkeit ihrer Verwendung, eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung besitzen. Manche Autoren bezeichnen als Rohstoff nur Erzeugnisse von technischer Bedeutung, eine einseitige Begriffsbestimmung, die nach der Meinung des Herausgebers zu eng gefaßt ist. Daß die Berücksichtigung solcher Meeresprodukte, die nur von Naturvölkern benutzt werden, von einem großen Teil der Leser als wertvolle Bereicherung des Inhalts, von einigen aber vielleicht als unerwünschte Vermehrung entbehrlichen Ballasts betrachtet werden wird, war dem Herausgeber nicht zweifelhaft. Übereinstimmung bestand zwischen allen Mitarbeitern, daß in dem vorliegenden Werk nur rezente Meeres organismen Berücksichtigung finden sollten. Fossile Pflanzen und Tiere werden daher nicht behandelt.