Dieser erste Band stellt gewissermassen die Neubearbeitung der 1968
zusammen mit G. HOFFMANN publizierten Pflanzengesellschaften des
nordostdeutschen Flachlandes dar. Er behandelt die "Coenoformationen"
(Gruppen von Vegetationsklassen mir ähnlichen Wuchs- und Lebensformen)
der Wasserpflanzen- und der kurzlebigen terrestrischen
Pioniergesellschaften.
Für jede behandelte Assoziation werden die kennzeichnenden
Arten(-gruppen) genannt, die geographischen Abwandlungen - teilweise
über das behandelte Gebiet hinausreichend - geschildert und
standörtliche Untereinheiten beschrieben. Anmerkungen zu
Kontaktgesellschaften und zur Gefährdungssituation beschließen jeden
Abschnitt. In den 72 Stetigkeitstabellen werden jeweils ähnliche
Assoziationen zusammengefaßt; Vikarianten und Subassoziationen werden
differenziert dargestellt. Der Text ist sehr knapp, teilweise fast
schlagwortartig gehalten; teilweise führt dies zu sprachlich
unschönen, manchmal auch falschen Formulierungen (S. 250: "Sporadische
Vorkommen, bevorzugt in Städten im Konnex mir Matricario-Polygonion
und Sisymbrietalia. scheinen noch nicht gefährdet zu sein".)
PASSARGE unterscheidet seine Assoziationen konsequent nach der Präsenz
soziologischer Artengruppen, teils auch nach bedeutsamen
Deckungs-Unterschieden wichtiger Arten und nennt (S. 5) auch
numerische Bemessungsgrundlagen für die Unterscheidung von Syntaxa
verschiedener Rangstufen. Seine Assoziationen sind daher enger gefaßt
als sonst in der Pflanzensoziologie meist üblich. Dies erschwert
einerseits den Vergleich und auch die Übersicht; das Fehlen von
zusammengfaßten Tabellen höherer Einheiten in diesem Band ist daher
besonders bedauerlich. Mit den sehr eng gefahren Assoziationen werden
andererseits die andauernden Auseinanderserzungen um Fassung und
Definition von Assoziationen vermieden. Schließlich dürfte die enge
Fassung der Grundeinheiten zu vorbehaltloserem Aufnehmen auch
vermeintlicher Übergangseinheiten führen.
Ein ausführliches Literaturverzeichnis und ein Register der
Gesellschaftsnamen beschließen den Band. Besonders wertvoll für den
Benützer ist das Register der Arten. das jedes Vorkommen in Tabellen
oder in Einzelaufnallmen im Text erschließt.
Auch wer mit dem Arbeitsansatz und den Gliederungsvorschlägen des
Verfassers im einzelnen nicht übereinsrimmt, wird das Buch mir Gewinn
nutzen können, und sei es nur die große Fülle des vorgelegten
Aufnahmematerials. Es ist zu wünschen, daß weitere Bände in rascher
Folge erscheinen können.
F. Schuhwerk
Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd. 67/70,2000, S. 253-254