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Die nichtgelblagerigen, vielzellsporigen Arten der Flechtengattung
Rhizocarpon DC. werden revidiert. Die Gruppe umfaßt nach Zahlbruckners
Catalogus Lichenum Universalis, dem Index Nominum Lichenum von Lamb
und dem Index of Fungi über 215 Namen von Taxa, davon 125 im
Artrang. Nur" 18 Arten" hiervon werden anerkannt.
Als bisher kaum beachtete, wichtige zusätzliche Merkmalskomplexe
wurden die Gestalt der Areolen und die Struktur des Epihymeniums
erkannt. Die Thallusfarbe ist als Merkmal verwendbar, jedoch weit
variabler als bislang angenommen. Ähnliches gilt für die Sporengröße
und dem mit dieser korrelierten Septierungsgrad. Bezüglich der
Flechtenstoffe ergab sich ein buntes Bild, mehrere mittels
Tüpfelreaktion unterschiedene "Arten" konnten lediglich als
Chemorassen anerkannt werden.
Die Untersuchung basiert auf der Durchsicht von über 2000 Proben, die
hier nur ausschnittsweise aufgelistet sind. Zu Vergleichszwecken
wurden weitere 1000 Aufsammlungen von Arten anderer Gruppen dieser
Gattung studiert. Dabei wurde haupsächlich europäisches Material
berücksichtigt.
Alters- und Schadformen treten bei Rhizocarpon häufig auf und waren
Anlaß zur Beschreibung zahlreicher, nunmehr eingezogener Taxa. Viele
von ihnen waren von Schade 1933 bereits zu Formen zurückgestuft
worden.
Aus den Untersuchungen ausgeschlossen wurden 10 Arten, die sich als
Vertreter der Gattungen Bacidia, Buellia und Lecidea s.l. entpuppten;
fünf weitere Arten erwiesen sich als anderen Gruppen von Rhizocarpon
zugehörig.
Als Synonyme eingezogen wurden 61 Taxa im Artrang. Von 47 weiteren
Arten lag kein Typusmaterial vor.