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Ein erster Versuch einer taxonomischen Bearbeitung der
Flechtengattungen Caloplaca, Fulgensia und Ioplaca für
den Bereich des Himalaya (im weiteren Sinne) wird vorgelegt, wobei
auch Arten aus Innerasien einerseits und SW-China andrerseits
einbezogen werden. Auf die Schwierigkeiten einer solchen ersten
Synthese der Gattung Caloplaca für den angeführten großen und
sehr heterogenen Raum wird hingewiesen; sie ergeben sich aus der
ungenügenden Kenntnis der Gattung ganz allgemein, aus der geringen
Besammlung des Gebietes und aus der großen Veränderlichkeit der Arten.
Insgesamt werden 104 Arten von Caloplaca behandelt; davon
werden alle geschlüsselt, weiters 6 zusätzliche Varietäten;
Fulgensia zählt im Gebiet derzeit nur 3 Arten, Ioplaca
eine. Neu beschrieben werden: Caloplaca ahmadiana, C. atranulata,
C. aureosora, C. borealis var. oligosperma, C. cerina var. swatica‚
C. cerinopsis, C. cirrochroopsis, C. cupreobrunnea, C. cupulata, C.
cyanotropha, C. dickoreana, C. exsecuta var. aphanes, C. farz’nosa, C.
heterospora, C. isabellina, C. juniperi, C. lecidellae,
C. lobulascens, C. lypera, C. maura, C. microsporella, C. ochroplaca‚
C. pachythallina, C. phoenicopta, C. praeruptorum, C. procerispora,
C. psammophila, C. reducta, C. rinodinae, C. rinodinopsis, C. sancta,
C. saxicola var. chamaeleon, C. scrobiculata var. ignea,
C. sororicida, C. stipulata, C. ulcerata.- Beschrieben, aber nicht
gültig, sondern ad int. benannt werden C. baltistanica, C.
karakorina, C. pachycheila, C. phloginopsis und C. satparae. Einige nomina specifica werden synonymisiert.
Es wird versucht, die Arten in natürliche Gruppen zu gliedern. Einige
der Taxa gehören besonderen, etwa in der europäischen Flora nicht
bekannten Bautypen an.
Der derzeitige Kenntniszustand reicht nicht aus, um eine Analyse der
wichtigsten Verbreitungstypen zu geben. Es ergibt sich etwa folgender
Eindruck: Saxicole Arten: eine Gruppe wenig bekannter, aber schon nach
den morphologischen Strukturen bemerkenswerter Arten scheint den
monsunfeuchten Gebieten des östlichen Himalaya und des
anschließenden SW-China anzugehören. Eine andere umfaßt weit
verbreitete, aber oft hinsichtlich des Subtrates spezialisierte
Hochgebirgsarten; eine dritte, von der zweiten vielleicht nicht gut
getrennte Gruppe besteht aus zentralasiatisch verbreiteten Species;
Arten tiefer Lagen dürften subtropisch verbreitet sein.
Auffällig ist die, nach bisheriger Kenntnis, sehr geringe Verbreitung
muscicoler Arten, etwa im Vergleich zu den Alpen und zur
Arktis. Bedeutender dürfte eine Gruppe von Besiedlern sandiger,
verbackener Böden sein, die naturgemäß ihr Zentrum in ariden Bereichen
haben.
Die Rindenbewohner setzen sich aus Gruppen sehr verschiedener
geographischer Zuordnung zusammen. Sect. Xanthoriella etwa hat
ihren Schwerpunkt in den mäßig ariden Räumen vom Iran bis in den
W-Himalaya; die Arten der Gruppen Triophlhalmidium und
Yuennanae - beide sicherlich näher verwandt - gehören
tropisch-subtropischen Bereichen an. Die bemerkenswerte Gruppe
Cupulatae ist nach derzeitigem Wissensstand in den trockeneren
Waldgebieten des Westens konzentriert.
Aus dem Westen des Himalaya konnte eine ganze Reihe aus Europa
bekannter Arten nachgewiesen werden.