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1. Ein atoxigenes Isolat von Aspergillus flavus NRRL 5565 enthält
Viren, deren Genom aus 3 doppelsträngigen RNA Segmenten mit
Molekulargewichten um 3kbp besteht. Es gleicht in dieser Hinsicht dem
Virus aus Penicillium chrysogenum (PcV). Die vergleichbare
Genomzusammensetzung beider Viren und die gestörte Expression der
Viren in Aspergillus flavus ‚ die sich in einer verstärkten Produktion
leerer Virushüllen und einer extrem verringerten Replikationsfrequenz
äußert, läßt vermuten, daß es sich bei den Viren in Aspergillus flavus
NRRL 5565 um Varianten von PcV handelt, die sich in einem fremden Wirt
befinden.
2. Die Applikation von Inhibitoren der ds-RNA-Virussynthese löst in
Aspergillus flavus NRRL 5565 die Produktion der Aflatoxine B1 und 82
aus. Die induzierte Toxinsynthese erweist sich bei Subkultivation der
Konidien auf inhibitorfreiem Medium als stabil.
3. In toxigenen, inhibitorbehandelten Isolaten von NRRL 5565 lassen
sich keine viralen Bestandteile nachweisen.
4. Infektionsversuche der behandelten Isolate mit PcV revertieren die
lnhibitoreffekte. Die Isolate verlieren ihre Toxizität.
Aus diesen Befunden ist zu schließen, daß PcV in Aspergillus flavus
NRRL 5565 die Aflatoxinsynthese reprimiert. PcV bietet sich damit zur
biologischen Aflatoxinbekämpfung an.