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In die Untersuchungen zum Einfluß von Mikroorganismen aus der
Rhizosphäre von Fichten auf den Rotfäuleerreger Fomes annosus wurden
zwei etwa 60jährige Fichtenbestände mit starkem Befall (A, B) und zwei
gleichaltrige gesunde Bestände einbezogen.
A und B wiesen eine saure, C und D eine neutrale Bodenreaktion auf.
Der Rhizosphärenboden von C und D enthielt etwa doppelt soviel Pilze
wie der von A und B. Dieser war dagegen bezüglich der Anzahl Bakterien
und Streptomyceten deutlich im Vorteil.
Aus Bodenproben und von Uurzelstückchen wurden insgesamt 125 Pilzarten
aus A7 Gattungsn, darunter überwiegend Mucorale und Hyphomyceten,
sowie eine Reihe steriler Myzelien isoliert.
An allen vier Standorten entfiel die größte Zahl der Isolate auf die
Gattungen Penicillium und Mortierella, die mit 31 bzw. 13 Arten auch
die artenreichsten Gattungen darstellten.
Hinsichtlich der Diversität unterschieden sich die Standorte nur
unwesentlich.
Der Anteil der Pilzarten, die sich in vitro gegenüber F. annosus
antagonistisch verhielten, lag bei A und D über dem der nicht
hemmenden Arten, die bei B und C in der Mehrheit waren.
Bei C und D kamen prozentual erheblich mehr Pilzisolate mit
antagonistischen Eigenschaften vor als bei A und B. Ursache dafür war
vor allem die größere Häufigkeit hemmender Penicillien bei C und D.
Unter den Streptomycetenisolaten von D befand sich ein weitaus höherer
Prozentsatz Antagonisten als unter denen von A und B.
Bei den Streptomycetenstämmen mit ausgeprägter Hemmwirkung
erfolgte eine morphologische und physiologische Charakterisierung.
Mit Penicillium spinulosum wurden Versuche zum Nachweis der
Antibiotikumproduktion im Boden durchgeführt.
Als stark Fungistatisch wirkendes Stoffwechselprodukt dieser Art
konnte in spektroskopischen und chromatographischen Untersuchungen
Gliotoxin identifiziert werden.
Günstige Bedingungen Für die Gliotoxin-Produktion durch P. spinulosum
bot die Hultur auf einer synthetischen Nährläsung im
Überflächenverfahren.
Während Armillaria mellea selbst bei 20 µg Gliotoxin/ml Nährboden das
Myzelwachstum noch nicht einstellte (ED50-Wert 5 µg/ml),
betrug die minimale Hemmkonzentration bei F. annosus 5 µg/ml (0,31
µg/ml). Die Heimung der Honidien von F. annosus wurde bei einer
Gliotoxin-Honzentration von 10 µg/ml dauerhaft unterbunden (2,5
µg/ml).
Im normalen und im mit Nadelstreu versetzten Boden bildete
P. spinulosum Bliotoxin nur dann in nachweisbarer Menge, wenn der
Boden vor dem Beimpfen autoklaviert worden war. Bei Zusatz von weilen
lag nach 12tägiger Inkubation Gliotoxin auch im unsterilen Boden vor,
nach weiteren 12 Tagen war aber die Konzentration unter die
Nachweisgrenze gesunken.