Inhaltsbeschreibung top ↑
Unterschiedlich stark flockulierende Saccharomxces-Stämme und
zytoplasmatische Petite-Mutanten dieser Stämme wurden verwendet, um
nähere Informationen über den Einfluß des Mitochondriums auf die
Flockulation zu erhalten. Die Untersuchungen an diesen Stämmen
erbrachten zusammengefaßt folgende Ergebnisse:
1. Maßgeblich für die Ausprägung der Flockulation ist die nukleäre
genetische Information. Abhängig von der Expressionsstärke dieser
Information können mitochondriale Veränderungen die
Flockulationsaktivität verstärken, vermindern und auch ganz
unterdrücken.
2. Die Induzierbarkeit zytoplasmatischer Petite-Mutanten durch
Ethidiumbromid ist positiv korreliert mit der Flockulationsstärke der
mutierten Saccharomxces-Stämme.
3. Für den mittelstarken Flockulierer H-6/10197, der als monözischer
(homothallischer) Saccharomxces cerevisiae-Stamm bestimmt wurde, wurde
die physikalische und genetische Karte des Chondrioms erstellt.
4. Durch molekulargenetische Untersuchungen von flockulierender und
nicht-flockulierenden Petite-Mutanten konnten zwei DNA-Bereiche,
Segment A und B, auf der mtDNA des Stammes H-6/10197 lokalisiert
werden, die für die Ausprägung der Flockulations- aktivität von
Bedeutung sind.
5. Eine nicht-flockulierende Petite-Mutante des Stammes H-6/ 10197
wurde mit einem das Segment B tragenden Vektor transformiert. Die
Restauration der Flockulationsaktivität war nicht möglich.
Diese Arbeit hat aufgezeigt, daß die mitochondriale DNA an der
Flockulationsausprägung bei der Hefe Saccharomxces cerevisiae
H-6/10197 beteiligt ist. Der Mechanismus der Einflußnahme bleibt
hypothetisch. Jedoch zeichnen sich neue Möglichkeiten der genetischen
Manipulation von in industriellen Prozessen eingesetzter
flockulierender Stämme ab.