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In dieser Arbeit wurden 19 Ektomykorrhizen, die zum großen Teil aus
der subalpinen Höhenstufe im Nationalpark Berchtesgaden stammen,
ausführlich beschrieben. Drei dieser Mykorrhizen waren
unidentifiziert, alle anderen konnten aufgrund von Mycelverbindungen
folgenden Arten von Basidiomyceten zugeordnet werden:
Boletinus cavipes an Larix decidua
Cortinarius (Telamonia) spec. an Larix decidua
Hebeloma edurum an Larix decidua
Hygrophorus lucorum an Larix decidua
Lactarius alpinus an Alnus viridis
Lactarius badiosanguineus an Picea abies
Lactarius badiosanguineus an Pinus cembra
Lactarius porninsis an Larix decidua
Russula firmula an Pinus mugo
Russula laricina an Larix decidua
Suillus flavus an Larix decidua
Suillus laricinus an Larix decidua
Suilus plorans an Pinus cembra
Suillus sibiricus an Pinus cembra
Suillus tridentinus an Larix decidua
Tricholoma imbricatum an Larix decidua
Die unidentifizierten Mykorrhizen wurden folgendermaßen benannt:
Laricirhiza alpina an Larix decidua
Pinirhiza subalpina an Pinus cembra
Graubraune Mykorrhiza an Larix decidua (oder Picea abies).
Die Charakterisierungen umfassen die Morphologie der Mykorrhizen,
Untersuchungen der Mantelanatomie in Aufsicht, sowie der Rhizomorphen,
Merkmale von Quer- und Längsschnitten, Kernfärbungen,
Autofluoreszenz und chemische Färbereaktionen. Als wichtigste
Merkmale wurden die Struktur des Mantels in Aufsicht, sowie die
Struktur der Rhizomorphen erkannt.
Für die beschriebenen Arten wurde ein Bestimmungsschlüssel
angefertigt. Nur zwei der untersuchten Arten (Suillus tridentinus und
S. laricinus) konnten nicht sicher unterschieden werden. Es zeigte
sich, daß die natürliche Verwandtschaft bestimmter Pilzarten sich in
den Merkmalen der von ihnen gebildeten Mykorrhizen wiederspiegelt.
Alle untersuchten Mykorrhizen der Gattung Suillus zeichnen sich durch
unregelmäßig geformte, kristallartige Bildungen als Auflagerungen der
abziehenden Hyphen oder im Mantel aus. Diese Kristalloide leuchten im
Interferenzkontrast stark goldgelb. Des weiteren fanden sich bei allen
Vertretern Exsudate, die in KOH eine deutliche Rotfärbung annehmen,
oder ihre bereits vorhandene Färbung vertiefen, sowie stets
differenzierte Rhizomorphen.
Die Vertreter der Gattung Lactarius zeigten als wichtige gemeinsame
Merkmale die glatte Manteloberfläche, sowie das Auftreten von
Milchröhren, die sich in Sulfovanillin anfärben lassen.
Die Mykorrhizen der Gattung Russula besaßen einen glatten,
pseudoparenchymatischen Mantel, bei dem sich einzelne Zellen mit
Sulfovanillin anfärben ließen.
Mit einigen Pilzarten wurden Mykorrhizasynthesen durchgeführt. Dabei
wurden die besten Erfolge mit unsterilen, bzw. halbsterilen Ansätzen
erzielt.
Bei Suillus tridentinus wurde ein Vergleich zwischen der Mykorrhiza
vom natürlichen Standort und einer synthetisierten Mykorrhiza
durchgeführt. In den wesentlichen Merkmalen zeigten sich nur geringe
Unterschiede.
Ein Vergleich der Mykorrhiza von Lactarius badiosanguineus an Pinus
cembra mit jener vom gleichen Pilz an Picea abies wurde
angefertigt. Anhand der weitgehenden Übereinstimmung konnte gezeigt
werden, daß die wichtigsten Merkmale der Mykorrhizen vom Pilz
determiniert werden.