Bespr.: Tuexenia 20 (2000), S. 445 top ↑
Die Ufer der Saar werden auf 235 km Länge floristisch und
pflanzensoziologisch untersucht. Die Ufervegetation ist oft schwer
syntaxonomisch zu ordnen, da es schmale Zonierungen mit vielfältigen
floristischen Überlagerungen gibt, zudem natürliche und anthropogene
Störungen zu lokalen Abweichungen führen und manche Arten zur
Dominanzbildung neigen. Aus den 702 Vegetationsaufnahmen werden
zunächst floristische Daten für bestimmte Teilgebiete ausgewertet und
mit früheren Angaben verglichen, die vor dem Aushau der Saar zur
Großschiffahrtstraße gewonnen wurden. Besonders angesprochen werden
auch einige sich ausbreitende Neophyten. Den Hauptteil der Arbeit
bildet die Vegetationsanalyse. Behandelt werden Gesellschaften der
Bidentetea, Chenopodietea, Agrostietea stoloniferae, Phragmitetea,
Molinio-Arrhenatheretea, Artemisietea vulgaris, Agropyretea, Salicetea
purzurede. In vielen Fällen lassen sich die gefundenen
Vegetationstypen nur als Dominanzbestände höherranzigen Syntaxa
zuordnen. Am Beispiel des Wiltinger Saarbogens wird die kleinsäumige
Vegetationsdifferenzierung räumlich dargestellt. Schließlich werden
die einzelnen Flußabschnitte zusammenfassend floristisch und
vegetationskundlieh charakterisiert. Ein letztes Kapitel ord- net die
gefundenen Vegetationseinheiten nach ihrem
Natürlichkeitsgrad. Insgesamt handelt es sich um eine detaillierte
Vegetationsdarstellung der Saarufer nach traditionellen Vorgaben für
den Zeitraum 1990-94 (110 DM).
H. Dierschke
Tuexenia 20 (2000), S. 445