Am Anfang dieser Dissertation findet der Leser ungewöhnlicherweise
zuerst eine Liste der Abbildungen und Tabellen sowie die Erläuterung
von elf Abkürzungen. Danach folgt die Einleitung, u.a. mit der
Vorstellung der die vulkanische Aktivität und der Torfbildung während
des Holozäns auf der Insel Hokkaido und den Zielen der Arbeit (11
S.). Im Kapitel Stratigraphie (81 S.) stellt Verf. zunächst die sechs
untersuchten Moore und die Untersuchungsmethoden vor. Danach bringt
er die Resultate der Feldstratigraphie (auf Grund von Torf- und
Sedimentkernen) und der Makrofossilanalysen für vier der untersuchten
Moore. Die anschließende Diskussion ist zweigeteilt: Tephraanalysen
und pflanzliche Makrofossilien in den untersuchten Mooren sowie eine
"weltweite Literaturauswertung".
Im dritten Kapitel (122 S.) schildert Verf. die durchgeführten
Experimente und diskutiert deren Resultate. Er hatte auf 60
Versuchsflächen von 1,4 x 1,4 m Kantenlänge natürliche Tephra in
unterschiedlicher Schichtdicke (1, 3 oder 6 cm) Lehrbücher,
zusammenf. Darstellungen, Bibliographien 143 sowie Glasschrot oder
Glasmehl (jeweils 3 cm stark) ausgebracht und ferner auf einer
benachbarten Fläche "ein faktorielles Düngungsexperiment"
durchgeführt, um die Auswirkung von Nährstoffgaben auf Torfmoose und
Gefäßpflanzen zu untersuchen. Das vierte Kapitel (16 S.) stellt eine
Synopsis dar, in der der Verf. die Wirkung von Tephraablagerungen auf
die Moorvegetation behandelt. Den Schluß der Dissertation bilden die
Zusammenfassung (englisch und deutsch), die Danksagung, das
Literaturverzeichnis (21 Seiten mit etwa 300 Titeln) und der Anhang,
in dem 23 Tabellen zusammengefaßt sind. Dabei gibt es eine kleine
Differenz zum Inhaltsverzeichnis: Die dortige Angabe "8 Appendices
S. 260" fehlt auf S. 260: Hier beginnt es gleich mit der Tabelle
31. Im Kolumnentitel steht aber stets "Appendix".
In den untersuchten Mooren, die alle in größerer Entfernung vom
Ursprungsvulkan lagen, zerstörten die Tephraablagerungen die
vorhandene Vegetation nicht völlig. Verf. fand keine grundlegenden
Veränderungen der Moorvegetation durch die Tephraablagerungen während
des Holozäns. Allerdings gab es "lokal Hinweise auf vorübergehende
Effekte". Auf Grund der von ihm durchgeführten Experimente kommt
Verf. zu der Ansicht, daß "die physikalische Wirkung von Tephra in den
ersten zwei Jahren nach der Ablagerung bedeutsamer ist als chemische
Veränderungen des Porenwassers im Torf". Gemeint ist dabei vor allem
die Schichtdicke. "Pflanzen aller Lebensformen konnten die
mineralische Auflage von unten durchwachsen." Verf. kommt zu dem
Ergebnis, daß der Einfluß von Tephraablagerungen auf die
Moorvegetation geringer zu sein scheint als bisher angenommen. In der
Regel wird die Moorvegetation "durch Erholung der abgedeckten Pflanzen
innerhalb von 1 bis ca. 10 Jahren zum Ausgangszustand vor der Störung
zurückkehren".
Einige Anmerkungen zur Ausführung der Arbeit: Verf. wendet die Regeln
der Dezimalklassifikation nicht konsequent an. Die im Text genannten
Inseln, Flüsse, Vulkane usw. sind auf den Karten leider nicht
eingetragen, was das Verständnis der Arbeit erschwert. Verf. und
Verlag hätten der fehlerhaften deutschen Zusammenfassung ruhig mehr
Aufmerksamkeit schenken können. Positiv zu erwähnen ist der
sorgfältige Umgang mit der Literatur: Fast alle im Text erwähnten
Arbeiten sind im Literaturverzeichnis aufgeführt. Allerdings hätte man
dort bei den genannten Büchern die jeweilige Auflage nennen sollen.
D. H. STORCH
Zentralblatt f. Geologie und Paläontologie Teil II, Jg. 2007, H. 1-2