Image de couverture de: August Thienemann - Der Sauerstoff im eutrophen und obligotrophen See Ein Beitrag zur Seetypenlehre

August Thienemann:

Der Sauerstoff im eutrophen und obligotrophen See

Ein Beitrag zur Seetypenlehre

1928. 176 Seiten, 41 Abbildungen, 16x24cm, 600 g
Langue: Deutsch

(Die Binnengewässer, Band 4)

ISBN 978-3-510-40704-0, brosch., Prix: 20.00 €

épuisé

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Inhaltsbeschreibung Haut de page ↑

Will man so komplexe, zum Teil biologische Naturerscheinungen, wie es die Sauerstoffverhältnisse der Seen sind, zahlenmäßig formulieren, so muß man der Natur Zwang antun! Es handelt sich dann darum, diesen Zwang nie so weit zu treiben, daß durch ihn ein allzu blasses Schema geschaffen wird. Das Typische der Einzelfälle soll quantitativ gefaßt werden; das Individuelle des Einzelfalles ist rein zahlenmäßiger Erfassung natürlich unzugänglich!
In erster Linie ist der Sauerstoffgehalt der trophogenen und der tropholytischen Schicht des Sees in einem gegebenen Zeitpunkt zu berechnen. Wir müssen uns also vor allem klar werden, wo wir die Grenze beider Schichten anzusetzen haben. Die trophogene Schicht ist die Schicht eines Sees, in der auf Grund der Lichtverhältnisse die Assimilationstätigkeit der grünen Pflanzen möglich ist. Soweit es sich um die benthonische Flora handelt, fällt somit die untere Grenze der trophogenen Schicht mit der unteren Grenze des Litorals in unserem Sinne zusammen. Indessen liegt diese Grenze bekanntlich von See zu See, je nach der Durchsichtigkeit seines Wassers, verschieden tief. Doch kann man für unsere größeren, windbewegten baltischen Seen im allgemeinen die 10-m-Tiefe als untere litorale Grenze ansetzen, und das gleiche kann man, ohne allzu schematisch zu verfahren, für die Seen des Alpengebietes tun; das pflanzliche Leben, das sich unterhalb dieser Tiefe abspielt, ist jedenfalls im allgemeinen verschwindend gering gegenüber dem Pflanzenleben der oberen Schichten. Auch für die nordamerikanischen Seen und andere gilt dies.
Wenn allerdings kleine Seen ganz windgeschützt liegen, vor allem Waldseen, dann verschiebt sich oft diese Grenze weit nach oben; dann können wir sie bei 5 m, ja bei 2—3 m Tiefe finden. Wir behandeln auch solche Fälle, jedoch gesondert, und werden ausdrücklich auf sie aufmerksam machen. Typische Humusgewässer scheiden wir, wie schon aus dem Titel dieser Studie hervorgeht, aus unserer Betrachtung aus, da für sie ausreichende Untersuchungen nicht vorliegen.

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Einleitung 1
I. Methodik 7
II. Die jahreszeitlichen Veränderungen im O2-Gehalt des Sees 22
a) Bodensee 23
b) Lake Mendota 28
c) Euresee 36
d) Gr. Plöner See 40
e) Winterliche O2-Verhältnisse eutropher Seen 45
f) Zusammenfassung 47
g) Bemerkungen über den Stoffkreislauf in mäßig eutrophen Seen 51
III. Die Sauerstoffverhältnisse des Sees zur Zeit des Höhepunktes der Sommerstagnation in den verschiedenen Jahren 55
IV. Gegliederte Seen 67
A. Verschiedene Tiefs im gleichen See 68
B. Gegliederte Seen, deren Einzelteile verschiedenen Seetypen angehören 71
V. Die Sauerstoffverhältnisse im Metalimnion des oligotrophen und eutrophen Sees 81
Anhang: Zooplankton und O2-Schichtung 106
VI. Die Ursache der Eigenart der Sauerstoffverhältnisse des eutrophen
und des oligotrophen Sees 109

a) Nordamerikanische Seen 110
b) Eifelmaare 117
c) Alpenseen 123
d) Norddeutsche Seen 130
e) Zusammenfassung 141
Rückblick und Ausblick 144
Anhang: Das Urmaterial, auf das sich die Berechnungen in vorstehender
Studie auf bauen 147
Literaturverzeichnis 170
Sachregister 173