
Die Karbon-Trilobiten des Kantabrischen Gebirges (NW-Spanien), 5: Trilobiten des höheren Westfal
Los trilobites Carboníferos de la Cordillera Cantábrica (España noroccidental), 5: Trilobites
[Carboniferous trilobites of the Cantabrian Mountains (NW Spain), 5: upper Westphalian]
2011. 143 Seiten, 54 Abbildungen, 4 Tabellen, 15 Tafeln, 21x30cm, 650 g
Language: Deutsch
(Abhandlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Band 569)
ISBN 978-3-510-61399-1, brosch., price: 34.80 €
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Keywords
trilobites • westfalian • spain • cantabrian mountains
Contents
- ↓ Inhaltsbeschreibung
- ↓ Synopsis
- ↓ Sumario
- ↓ Bespr.: der Aufschluss Ausgabe 2/3 (März/Juni 2012)
- ↓ Bespr.: Zentralblatt für Geologie und Paläontologie Teil II Jg. 2012 Heft 1/2
- ↓ Table of contents
Synopsis top ↑
Sumario top ↑
Bespr.: der Aufschluss Ausgabe 2/3 (März/Juni 2012) top ↑
Der Autor legt hier den fünften und vorletzten Teil einer umfassenden Studie über die Karbon-Trilobiten des Kantabrischen Gebirges im Norden Spaniens vor. Die Bände 1-4 erschienen zum einen in der Zeitschriftenreihe Senckenbergiana lethaea, Band 54, 58 und 60 sowie zum anderen in den Abhandlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Band 543.
Hier werden Trilobiten des Westfals (Karbon) bis in den Grenzbereich des basalen Stephans beschrieben. Sie stammen aus vier Regionen Spaniens: Campo de Caso-San Juan de Beleño (Provinz Oviedo), Pando-Region (Provinz Léon), Casavegas- und Castellería Synklinale (Provinz Palencia) sowie außerhalb Kantabriens der Sierra de la Demanda (Provinz Burgos). Die Fundorte und -profile sowie die Funde und ihre stratigraphische Zuordnung sind detailliert beschrieben. Die Illustrationen der geologischen Situation der Fundorte sind hervorragend.
Das Westfal zeichnet sich in Kantabrien durch einen mehrfachen und engräumigen Fazieswechsel von marinen und nicht-marinen Schichtfolgen aus, die teilweise sehr fossilreich sind. Das stratigrafische Alter der Abfolgen lässt sich aus der Vergesellschaftung von Pflanzenresten, Foraminiferen, Cephalopoden u.a. recht genau ermitteln. Die Trilobiten spielen zur Einstufung eher eine untergeordnete Rolle. Sie kommen öfter assoziiert mit Bryozoen und Brachiopoden in der Nähe von Kalksteinen, in kalkigen feinklastischen Gesteinen oder im Hangenden von Kohleflözen in marintransgressiv gebildeten Deckschichten vor und repräsentieren meist marines Flachwasser.
Aus den Proetacea werden Vertreter verschiedenster Unterfamilien beschrieben und dokumentiert: Archegoninae, Weaniinae, Cummingellinae, Bollandiinae, Ditomopyginae und Brachymetopinae. Dazu zählen 40 Arten und Unterarten, davon sind 28 Arten und Unterarten neu. Alle Formen werden paläontologisch detailliert beschrieben, zeichnerisch und fotografisch umfangreich dokumentiert. Das Buch ist sehr gut und ausführlich geschrieben. Die Qualität der Abbildungen und Tafeln ist hervorragend. Es ist ein Fachbuch, das den Experten Diskussionsstoff liefern wird, den Trilobiten- und/oder Spanienbegeisterten aus einem Zeitabschnitt des Karbons neue Formen offenbart und zahlreiche Anregungen für eine intensivere Beschäftigung mit den Trilobiten, einer längst erloschenen Fossilgruppe liefert.
Dorothee MERTMANN, Halle (Saale)
der Aufschluss Ausgabe 2/3 (März/Juni 2012), Seite 94
Bespr.: Zentralblatt für Geologie und Paläontologie Teil II Jg. 2012 Heft 1/2 top ↑
Das Kantabrische Gebirge im Norden Spaniens ist eine der wenigen Regionen auf der Erde, von wo fast das gesamte Karbon trilobitenführende Schichten aufweist, nämlich vom Ober-Tournaisium bis in das Stephanium.
Die Teile 1–4 erschienen von 1973 bis 1987: 1. Ober-Tournaisium; Senckenb. leth., 54 (1): 21–63, 1973); 2. Unter-Viseum bis Namurium; Senckenb. leth., 58 (1-3): 113–217, 1977; 3. Namurium B; Senckenb. leth., 60 (4-6): 291–351, 1980, und 4. Ober-Namurium bis Unter-Westfalium; Abh. Senckenb. Naturforsch. Ges., 543: 1–79, 1987. Nach dem fünften, hier vorgelegten Teil ist ein letzter über die Faunen des Stephanium in Vorbereitung.
Der erste Abschnitt der vorliegenden Arbeit ist den mehr als 24 Fundpunkten und deren stratigraphischen und paläogeographischen Verhältnissen gewidmet. Die acht ausgeschiedenen stratigraphischen Einheiten gehören alle dem Flachwasser- Bereich der „Brachiopoden-Bryozoen-Fazies“ an. Die paläogeographischen Beziehungen zu anderen Bereichen sind wenig ausgeprägt.
Vorhanden sind über 40 Arten und Unterarten, 1 Gattung und 3 Untergattungen; 19 Arten und 3 Unterarten sind neu: Sdzuyaspis sdzuyi n. gen. et n. sp., Pseudowaribole (Geigibole) corisae n. sp., Nipponaspis? (Miosila) asturiana n. ssp., N.? laperniensis n. sp., Bedicella palentina n. sp., Waideggula (Waideggula) cantabrica n. sp., W. (Camasobrina) congostura n. subgen. et n. sp., Ditomopyge (Ditomopyge) campocasensis n. sp., D. (D.) maldrigensis n. sp., D. (Prioraspis) paramucronata n. subgen. et n. sp., D. (Carniphillipsia) pelapatros n. sp., D. (C.) cebrianensis n. sp., D. (C.) casavegensis n. ssp., D. (Verganetta) belenensis n. subgen. et n. sp., D. (V.) trapaensis n. sp., D. (V.) verganensis n. sp., D. (V.) camasobrensis n. sp., Pseudophillipsia (Pseudophillipsia) pradilla n. sp., Brachymetopus (Brachymetopus) sanfelices n. sp., B. (Conimetopus) ouralicus ingridae n. subsp., B. (Acutimetopus) phalanx n. sp. und Namuropyge (Namuropyge) defensabilis n. sp. Die Mehrheit der vorhandenen Taxa gehört den Ditomopyginae an (darunter alle drei neuen Untergattungen), der für das Ober-Karbon typischen Unterfamilie. Doch auch Weaniinae, Cummingellinae und Brachymetopidae sind vertreten. Bollandinae sind nicht nachgewiesen. Hervorzuheben ist die neue Gattung Sdzuyaspis als einziger Vertreter der unterkarbonischen Archegoninae. Der Autor interpretiert sie als Verbindungsglied zwischen der unterkarbonischen Gattung Angustibole und der einzigen permischen Gattung (aus Timor) dieser Unterfamilie, Hildaphillipsia. Biostratigraphisch lassen sich am ehesten Bezüge zum Ober-Karbon und Unter-Perm der Alpen und Karawanken erkennen, also der Fortsetzung der Paläo-Tethys nach Osten. Zu nennen sind dafür die beiden Gattungen Bedicella und Waideggula.
Die vorliegende Arbeit stellt eine ganz wesentliche Bereicherung unserer Kenntnis über die Trilobiten des Ober-Karbon dar. In der Darstellung ist sie sehr sorgfältig mit ausführlichen Beschreibungen, Zeichnungen und qualitativ guten Fototafeln angelegt. Da ist es besonders erfreulich, dass der Autor den Mut hatte, ein solches Werk auf Deutsch zu publizieren, was die Rezn. ganz besonders lobend hervorheben möchten.
GERHARD & RENATE HAHN, Rauschenberg
Zentralblatt für Geologie und Paläontologie Teil II Jg. 2012 Heft 1/2
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Vorwort und Dank 4
Einführung 5
Lage und Alter der wichtigsten Trilobiten-Fundpunkte 6
I. Die Fundpunkte östlich des Zentralasturischen Kohlebeckens im Bereich
der „Manto del Ponga“ 6
Campo de Caso (Provinz Oviedo) 6
San Juan de Beleño (Provinz Oviedo) 7
Cuenabres (Provinz León) 8
II. Die Fundpunkte PR 1 – 14 in der Pando-Region (Provinz León) 9
PR 1 in der Prioro-Formation 10
PR 2 – 7 im Liegenden des kompakten Mesao Kalkes 10
PR 8a – 11a in Tonschiefer-Zwischenlagen innerhalb des kompakten Mesao-Kalkes 12
PR 12 – 14 im Hangenden des Mesao-Kalkes 13
III. Die Fundpunkte CS 1 – 10 in der Casavegas-Synkline (Provinz Palencia) 14
CS 1 im Liegenden des Piedrasluengas-Kalkes 14
CS 2 im Hangenden des Piedrasluengas-Kalkes 14
CS 3a – c im Hangenden des Albas-Kalkes 16
CS 4a – b im Bereich des Camasobres-Kalkes 18
CS 5a – e im Hangenden des Maldrigo-Kalkes 19
CS 6 im Hangenden des Maldrigo-Kalkes und Liegenden der unteren Casavegas-Kohle 21
CS 7a – c zwischen oberer Casavegas-Kohle und Lores-Kalk 21
CS 8a – b im Dach des Lores-Kalkes 23
CS 9a – d im Bereich der Areños-Kohlen, im Hangenden des Lores-Kalkes 23
CS 10 im Hangenden der Rosa Maria-Kohle 24
IV. Die Fundpunkte RS 1a – c in der Redondo-Synkline (Provinz Palencia) 25
V. Die Fundpunkte NCS 1 und NCS 2a – b an der Nordfl anke der Castillería-Synkline
(Provinz Palencia) 26
VI. Die Fundpunkte SCS 1 – 4 an der Südfl anke der Castillería-Synkline
(Provinz Palencia) 27
SCS 1a – d im Bereich des unteren Socavón-Kalkes 27
SCS 2a – f im Bereich des ersten Corisa-Kalkes 28
SCS 3a – c im Bereich des zweiten bis dritten Corisa-Kalkes 32
SCS 4a – b im Hangenden des obersten (4.) Corisa-Kalkes 32
VII. Ergänzung: Der Fundpunkt Valmala am N-Rand der Sierra de la Demanda,
(Provinz Burgos) 34
Beschreibung der Trilobiten 36
Superfamilie Proetacea HAWLE & CORDA 1847 36
Familie Phillipsiidae OEHLERT 1886 36
Unterfamilie Archegoninae G. HAHN & BRAUCKMANN 1984 36
Sdzuyaspis n. g. 36
Sdzuyaspis sdzuyi n. sp. 36
Josef Gandl: Trilobiten des höheren Westfal
C
Unterfamilie Weaniinae OWENS 1983 38
Pseudowaribole G. & R. HAHN 1967 38
Pseudowaribole (Geigibole) GANDL 1968 38
Pseudowaribole (Geigibole) leonensis (ROMANO 1971) 39
Pseudowaribole (Geigibole) corisae n. sp. 40
Pseudowaribole (Geigibole) sp., aff. cuetonis GANDL 1987 42
Nipponaspis KOIZUMI 1972 43
Nipponaspis ? miosila asturiana n. ssp. 43
Nipponaspis ? laperniensis n. sp. 45
Griffi thidella HESSLER 1965 46
Griffi thidella (Schizophillipsia) KOBAYASHI & HAMADA 1980 46
Griffi thidella (Schizophillipsia) sp., cf. muliebris GANDL 1987 47
Unterfamilie Cummingellinae G. & R. HAHN 1967 47
Cummingella REED 1942 47
Cummingella sp. ML. 47
Perexigupyge BREZINSKI 1988 48
Perexigupyge ? sp. M7 48
Bedicella G. & R. HAHN 1990 49
Bedicella palentina n. sp. 49
Bedicella ? sp. V. 51
Unterfamilie Bollandiinae G. HAHN & BRAUCKMANN 1988 52
Endops KOIZUMI 1972 52
Endops ? sp. WA. 52
Neogriffi thides TOUMANSKY 1930 54
Neogriffi thides (Siciliproetus) KOBAYASHI & HAMADA 1980 54
Neogriffi thides (Siciliproetus) sp. SA. 54
Neogriffi thides (sg.) ? sp. WP. 54
Unterfamilie Ditomopyginae HUPÉ 1953 55
Waideggula G. & R. HAHN & SCHNEIDER 1989 55
Waideggula (Waideggula) G. & R. HAHN & SCHNEIDER 1989 55
Waideggula (Waideggula) cantabrica n. sp. 55
Waideggula (Waideggula) cantabrica ssp. PR. 59
Waideggula (Waideggula) cantabrica ssp. CM. 60
Waideggula (Camasobrina) n. sg. 60
Waideggula (Camasobrina) congostura n. sp. 61
Ditomopyge NEWELL 1931 64
Ditomopyge (Ditomopyge) NEWELL 1931 64
Ditomopyge (Ditomopyge) campocasensis n. sp. 64
Ditomopyge (Ditomopyge) maldrigensis n. sp. 67
Ditomopyge (Prioraspis) n. sg. 69
Ditomopyge (Prioraspis) paramucronata n. sp. 69
Ditomopyge (Carniphillipsia) G. HAHN & BRAUCKMANN 1975 71
Ditomopyge (Carniphillipsia) pelapotros n. sp. 73
Ditomopyge (Carniphillipsia) cebrianensis n. sp. 76
Ditomopyge (Carniphillipsia) rakoveci (GAURI 1965) 79
Ditomopyge (Carniphillipsia) rakoveci casavegensis n. ssp. 79
Ditomopyge (Carniphillipsia) ? sp., aff. rakoveci (GAURI 1965) 82
Ditomopyge (Carniphillipsia) ? sp. PP. 82
Ditomopyge (Carniphillipsia) ? sp. VG. 83
Ditomopyge (Verganella) n. sg . 84
Ditomopyge (Verganella) belenensis n. sp. 85
Ditomopyge (Verganella) trapaensis n. sp. 87
Ditomopyge (Verganella) verganensis n. sp. 89
Ditomopyge (Verganella) camasobrensis n. sp. 92
Abh. Senckenberg Ges. Naturforsch., 569; 2011
Ditomopyge (Verganella) n. sp., aff. camasobrensis n. sp. 95
Pseudophillipsia GEMMELLARO 1892 95
Pseudophillipsia (Pseudophillipsia) GEMMELLARO 1892 95
Pseudophillipsia (Pseudophillipsia) pradilla n. sp. 96
Paladin WELLER 1936 98
Paladin (Kaskia) WELLER 1936 98
Paladin (Kaskia) sp., cf. bedici G. & R. HAHN 1977 98
Familie Brachymetopidae PRANTL & PŘIBYL 1950 100
Unterfamilie Brachymetopinae PRANTL & PŘIBYL 1950 100
Brachymetopus M’COY 1847 100
Brachymetopus (Brachymetopus) M’COY 1847 100
Brachymetopus (Brachymetopus) sanfelices n. sp. 100
Brachymetopus (Conimetopus) G. & R. HAHN 1985 101
Brachymetopus (Conimetopus) ouralicus (VERNEUIL 1845) 101
Brachymetopus (Conimetopus) ouralicus ingridae n. ssp. 101
Brachymetopus (Acutimetopus) G. & R. HAHN 1985 103
Brachymetopus (Acutimetopus) edwardsi OWENS 1986 103
Brachymetopus (Acutimetopus) edwardsi spinicauda GANDL 1987 103
Brachymetopus (Acutimetopus) phalanx n. sp. 104
Namuropyge RUD. & E. RICHTER 1939 106
Namuropyge (Namuropyge) RUD. & E. RICHTER 1939 106
Namuropyge (Namuropyge) defensabilis n. sp. 106
Namuropyge (Namuropyge) sp., aff. defensabilis n. sp. 108
Literaturverzeichnis 109
Tafel 1 – 15 113