Cover image of: Indra Starke-Ottich; Georg Zizka - Stadtnatur in Frankfurt - vielfältig, schützenswert, notwendig

Indra Starke-Ottich; Georg Zizka:

Stadtnatur in Frankfurt - vielfältig, schützenswert, notwendig

[Nature in Frankfurt - diverse, worth preserving, necessary]

2019. 252 Seiten, 198 Abbildungen, 11 Tabellen, umfangreicher Anhang, 17x22cm, 670 g
Language: Deutsch

(Senckenberg Bücher, Nr. 82)

ISBN 978-3-510-61414-1, brosch., price: 19.90 €

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Keywords

Biotop • Naturschutz • Artenschutz • Artenvielfalt • Biodiversität • Stadtklima • Stadtplanung • Hessen

Contents

Inhaltsbeschreibung top ↑

Stadt braucht Natur

Die Einwohnerzahl Frankfurts, ähnlich wie die anderer Städte, steigt von Jahr zu Jahr rasant. Vielerorts wird gebaut, um dem steigenden Bedarf an Wohnungen, Verkehrswegen und Gewerbeflächen gerecht zu werden. Wie geht es aktuell der Stadtnatur, die von immer mehr Menschen benötigt und genutzt wird?

Die Arbeitsgruppe Biotopkartierung des Senckenberg Forschungsinstituts beleuchtet den Zustand der Stadtnatur anhand vieler Beispiele und gibt Empfehlungen für Natur- und Artenschutz. So wird z.B. die Entwicklung der Streuobstwiesen unter die Lupe genommen. Auf dem Prüfstand stehen auch die Frankfurter Vogelschutzgehölze sowie das Schwanheimer Feld als Pufferzone für das Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne. Und wie kommen eigentlich unsere Stadtbäume mit Immissionen und Klimawandel zurecht? Bei den Tieren stehen Amphibien, Flussregenpfeifer und die Rückkehr der Raubtiere Wolf, Luchs und Wildkatze in die Mainmetropole im Fokus. Unsere Kenntnis der Pilzvielfalt nimmt dank intensiver Forschung – auch durch Bürgerengagement – rasch zu! Mit dem Projekt „Städte wagen Wildnis“ geht Frankfurt neue Wege: Auf zwei Flächen – dem Nordpark Bonames und einem Bereich am Monte Scherbelino – wird Biodiversität gefördert und natürliche Entwicklung zugelassen.

198 farbige Abbildungen illustrieren die angesprochenen Themenkreise. Umfangreiche Listen der im Buch dokumentierten Arten sind im Anhang zusammengestellt und werden in diesem Buch erstmals veröffentlicht.

Erhaltung, Erweiterung und Förderung der Stadtnatur bedürfen des politischen Willens und dazu ganz grundlegend der Unterstützung und des Engagements der Frankfurter Bürger.
Dieses Buch richtet sich an Alle, die sich für die Themen Natur- und Umweltschutz, Stadtplanung, lebenswerte Großstadt interessieren und die erstaunliche Artenvielfalt und Stadtnatur hautnah erkunden möchten. Aber es bietet noch mehr: Sie erfahren, welche Maßnahmen zu Schutz und Erhaltung nötig sind, damit Frankfurt auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt bleibt – für Menschen, Tiere, Pflanzen und Pilze!

Besprechung in den Berichten der Bayer. Botanischen Gesellschaft (Band 91/21) top ↑

Das taschenbuchartige Werk im Format 22 × 17 cm versucht auf seinen 252 Seiten die gesamte Artenvielfalt einer Großstadt abzuhandeln einschließlich der damit einhergehenden Problemfelder. Nach den Vorworten der Frankfurter Dezernentin für Umwelt und Frauen sowie dem Generaldirektor der Senckenberg Forschungsinstitute folgen mehr als 15 unterschiedlich lange, nicht nummerierte Kapitel, die jeweils mit den Namen der verantwortlichen Autoren versehen sind.

So wird in einem der Anfangskapitel über die Biotopkartierung der Stadt berichtet, andere Kapitel widmen sich einzelnen Tieren oder Tiergruppen, weitere gehen auf Pflanzen ein oder erörtern die Chancen für den Erhalt gefährdeter Pflanzengemeinschaften, wie z.B. Kalkmagerrasen. Ein Kapitel über Pilze stellt insofern eine Besonderheit dar, geht es doch nicht um Steinpilz oder Champignon, sondern v.a. um pflanzen-parasitische Kleinpilze, wie Mehltau oder Mutterkorn, sowie auf Totholz oder Flechten wachsende Arten.

Jeder Abschnitt ist durch Fotos, Tabellen und/oder Graphiken aufgelockert. Am Ende jedes Kapitels ist in einem farblich abgesetzten Block ein „Fazit“, also eine Zusammenfassung, beigefügt; auf jeden Fall sinnvoll für den schnellen Leser, da doch die in Tabellen oder Grafiken aufgeführten Daten, die Basis der Aussagen, ein genaueres Hinschauen und damit Zeit erfordern, die nicht jeder aufbringen mag.

In jedem Fall ist anzumerken, dass die Autoren und Autorinnen mit viel Sachverstand und einigem didaktischen Können auch schwierige Zusammenhänge verständlich darstellen. Abschließend widmen sich 2 Kapitel der Frage, wie die Zukunft der Frankfurter Stadtnatur aussehen könnte und wie man deren Belange den Bürgern soweit verständlich nahebringen kann, dass diese auch aktiv mithelfen, ihre Stadt lebenswert zu erhalten.

Fazit: ein lesenswertes Buch, das, wie der Titel des Buches impliziert, v.a. Frankfurter Belange abhandelt und in einigen Teilen in erster Linie Ortskundige anspricht. Es liegt allerdings in der Natur der Sache (ein nettes Wortspielchen), dass viele der angesprochenen Aspekte natürlich auch für andere Großstädte Deutschlands gelten, nämlich wie bewerkstelligen es die Verantwortlichen, für ihre Klientel (Tiere, Pflanzen, Pilze) in einer Großstadt mit ihrem Flächenhunger Refugien zu erhalten oder sogar auszuweiten.

S. Springer

Inhaltsverzeichnis top ↑

Stadt braucht Natur 8
Stadtnatur in Frankfurt 12
Wie können wir unsere Stadtnatur entwickeln? Auswertungen der Biotopkartierung 14
Hitze, Salz und Autos – Stadtbäume im Stress 31
Vogelschutzgehölze – Raum für seltene Arten? 41
Geliebt, geschützt und trotzdem verloren? Streuobstwiesen im Nordosten Frankfurts 54
Pflanzen der Frankfurter Kalkstandorte – Bestandsaufnahme nach 100 Jahren 69
Neues zur Frankfurter Pilzvielfalt – Mehr als 1.500 Pilzarten im Stadtgebiet! 76
Besondere Tiere im Stadtgebiet 94
Übersehen – Feuersalamander und Co 96
Isoliert – die Knoblauchkröte 111
Vom Aussterben bedroht – der Flussregenpfeifer 116
Die Rückkehr der Raubtiere – Wolf, Luchs und Wildkatze bald auch in der Mainmetropole? 123
Frankfurt wagt Wildnis 132
Wildnis in der Stadt – Wie geht das? 134
Der Nordpark Bonames – Vergangenheit als Leitbild? 139
Wildnis aus zweiter Hand – Sukzessionsflächen am Fuße des Monte Scherbelino 152
Besondere Orte im Stadtgebiet 162
Schwanheimer Feld – gefährdete Pufferzone für Frankfurts größtes Naturschutzgebiet 164
Die Grastränke – verborgenes Kleinod im Frankfurter Stadtwald 174
Wie soll die Zukunft der Frankfurter Stadtnatur aussehen? 184
Brauchen wir einen „GrünGürtel 2.0“? 186
Stadtnatur braucht Bürger 190
Literatur 194
Kleines Glossar 206
Anhang 208