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Nach sechs Jahren war die erste Auflage der “Geologie der Alpen” vergriffen. Insoweit hat die Zielsetzung, die bei der Abfassung des Buches zugrunde lag, offenbar Zustimmung und Anklang gefunden: eine Über sicht in allererster Linie über die in den Alpen sichtbare und damit leidlich gesicherte Geologie zu schaffen und sich weitgehend von den Theorien und Hypothesen über den Anlaß dieser Gebirgsbildung fernzuhalten.
Hatte man aufgrund des Wissensstandes der 1960er Jahre eine Stellung zu den Ursachen der Bildung der Alpen bezogen, dann hatte das Werk in sehr kurzer Zeit jegliche Aktualität verloren. Denn seither hat gerade die Lehre von der Platten-Tektonik auch für den Bereich der Alpen zu überaus interessanten Modellvorstellungen geführt — aber keineswegs nur zu einem eindeutigen und widerspruchslosen Konzept. Was übrigens das mögliche Vorhandensein ozeanischer Kruste in den Alpen — früher oder jetzt — anbelangt, wurde schon in der ersten Auflage (S. 290, 315) angeführt. So erscheint es dem Verfasser noch nicht opportun, sich in dieser Hinsicht festzulegen. Es empfiehlt sich heute, am damaligen Konzept weiterhin festzuhalten, nur zu beschreiben, was in den Alpen derzeit am ehesten Bestand hat: die Gesteine und ihr Verband. Daran hat sich auch künftig jede Entstehungs-Hypothese zu orientieren. So vermag also dieses Buch sicher nicht jedem, der über die Entstehung der Alpen erfahren will, volle Befriedigung seiner Ansprüche zu verschaffen, aber kann doch helfen, eine Übersicht über Gesteinsmaterie, ihren Verband und die daraus ablesbaren Entstehungsbedingungen zu gewinnen.
So wünschenswert es sein mag, auch die überaus umfangreiche neu hinzugekommene Original-Literatur vollig aufzuarbeiten, war dies in der kurzen Zeit seit Erscheinen der 1. Auflage einfach nicht öoglich. Dem Literatur—Verzeichnis wurden etwa 120 Titel angehängt und die Autoren bei den entsprechenden Kapiteln zitiert. Veränderungen gegenüber der ersten Auflage im Text und bei den Abbildungen sind ganz überwiegend redaktioneller Art: einige Fehler im Text und bei den Illustrationen mußten beseitigt werden, einige sachliche Änderungen wurden vorgenommen. Bei einigen Abbildungen wurde der Abbildungsmaßstab verändert, um ein homogeneres graphisches Bild zu erreichen.
Interessenten: Alle Geologen, Geographen, Mineralogen, Botaniker, sowie Studenten dieser Fächer, Lehr- und Forschungsinstitute dieser Richtung, Lagerstättenkundler, Bergbau- und Erdölindustrie, Industrie der Steine und Erden, Straßen- und Tunnelbau, wissenschaftliche Bibliotheken.