Umschlagbild des Buches: Klaus Hausmann - Lebensweg eines nur durchschnittlich Begabten Ein Naturwissenschaftler erinnert sich

Klaus Hausmann:

Lebensweg eines nur durchschnittlich Begabten

Ein Naturwissenschaftler erinnert sich

2018. IV, 393 Seiten, 295 Abbildungen, Lesebändchen, 17x25cm, 1080 g
Sprache: Deutsch

ISBN 978-3-510-65426-0, gebunden, Preis: 24.90 €

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Schlagworte

Biographie • Naturwissenschaften • Biologie • Zellbiologie • Protozoologie • Protistology

Inhalte

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Der Autor Klaus Hausmann wurde am 24. April 1947 in Gelsenkirchen (Ruhrgebiet) als viertes und jüngstes Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Beginnend mit einer sorglosen Kindheit sowie einem verheißungsvollen Schulstart in der Volksschule folgte in der Gymnasialzeit wegen wachsender schulischer Probleme eine langjährige Phase der Frustration. Nach einem mühsam erarbeiteten Gymnasialabschluss und einem kurzen Priesteramts-Theologiestudium an den Universitäten Bonn und Bochum fand er in den Naturwissenschaften, speziell in der Biologie, seine wahre Berufung.
Dem erfolgreich absolvierten Biologie-Diplomstudium an der Universität Bonn folgte zügig die Erlangung des Doktorgrades, wonach der Autor die universitäre Laufbahn im Lehrstuhl für Zellenlehre der Universität Heidelberg einschlug, welche nach der Habilitation in eine Professur mit den Schwerpunkten Zellbiologie und Protozoologie im Institut für Allgemeine Zoologie der Freien Universität Berlin mündete.
Auslöser für die vorliegenden Rückerinnerungen war ein im Zusammenhang mit dem Gymnasialabschluss von einem seiner damaligen Pädagogen über ihn verfasstes, aus heutiger Sicht eher fragwürdiges Gutachten, welches der Autor anlässlich der Feier des Goldenen Abiturs erstmals zu Gesicht bekam.
Insbesondere jüngere, am Anfang ihres beruflichen Lebenswegs stehende, möglicherweise an der Richtigkeit ihrer Entscheidung zweifelnde Wissenschaftler könnten durch die Lektüre dieser Autobiografie zu einer etwas entspannteren Sicht der Dinge kommen.

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Vorweg
50-jähriges Abitur – Anlass zum Zurückdenken 1
Meine Vita 3
Lebensstation Ruhrgebiet: 1947–1966
Frühe Kindheit – Aus Erzählungen und aus eigener Erinnerung 7
Wohnverhältnisse und Wohnsitze 16
Gelsenkirchen – Stadt der 1.000 Feuer 25
Familienleben, wie ich es erfahren habe 27
Schulzeit 32
Paralleles Leben in zwei Welten 36
Vorbild Vater – Ein Macher 36
Problematische und widersprüchliche Lebensumstände 52
Lebensstation Bonn – Bochum – Bonn: 1966–1973
Studentendasein 63
Bonn, erster Teil 63
Abruptes Ende der Station Bonn 69
Neuer Standort Bochum 69
Ferien-Jobs 74
Die Entscheidung 77
Bonn, zweiter Teil 79
Lebensstation Heidelberg: 1974–1984
Beginn eines neuen Lebensabschnitts 109
Auf nach Hawaii 112
Zurück in Heidelberg 125
Hausbau in Neckargemünd 129
Wissenschaftliches Weiterkommen 132
Populärwissenschaftliches und anderes Engagement 140
Zurück zum heimischen Leben 146
Der Ruf an die Freie Universität Berlin 147
Lebensstation Berlin: 1985 – heute
Neustart in Berlin – privat 153
Neustart in Berlin – beruflich 161
Verstärktes populärwissenschaftliches Engagement 180
Forschungssemester: Erneuter Drang in die weite Welt 187
Wieder zu Hause 196
Tätig als Herausgeber und Autor 201
Vereinsaktivitäten 209
Organisator von Kongressen 214
Eingeladener Redner – Invited Speaker 223
Ehrungen 224
Eintauchen in die Tiefsee 228
Maritimer Ausklang 238
Einmal Berlin, immer Berlin 240
Familiäres Leben: Zu kurz gekommen? 244
Nebenschauplatz Loge (Wendland): 1988– 2018
Der Wunsch: Ein Wochenendhaus 247
Das Resultat: Ein Hof im Wendland 250
Die Entstehung eines zweiten Lebensmittelpunktes 255
Ausgiebige Renovierungs- und Bauarbeiten 259
Das Haupthaus 266
Der Giebel 275
Der Schweine- und Pferdestall 281
Das Gesindehaus 285
Der Außenbereich 288
Biologisches in Haus und Hof 299
Mitmenschliches im Rundling 303
Der Weg war das Ziel 307
Gesamtrückschau: 1947– 2018
Kindheit 311
Schulzeit 311
Studium 311
Beruf 312
Familie 315
Schlussbemerkungen 317
Anhang 319
Register 381

Bespr.: Naturwissenschaftliche Rundschau 01/2019 nach oben ↑


Einer der erfolgreichsten und aktivsten Protistologen der letzten
Jahrzehnte legt in diesem reich bebilderten Band seine
Lebenserinnerungen vor. Besonders bekannt wurden das Standardwerk
Protistology, welches in mehreren Auflagen erschien, die über
Jahrzehnte beliebte Zeitschrift Mikrokosmos, die von Klaus Hausmann
bis zum Schluss bestens betreut wurde, sowie Cilia and Flagella –
Ciliates and Flagellates (2014). Zudem gab Klaus Hausmann mit Renate
Radek die Festschrift 25 Jahre Deutsche Gesellschaft für Protozoologie
heraus.

In dieser Autobiographie geht es jedoch um wesentlich mehr als die
zusammenfassende Darstellung eines wissenschaftlichen Werdeganges. Es
geht vielmehr um den Lebensweg eines sehr erfolgreichen
Wissenschaftlers, der in der Schulzeit, speziell im Gymnasium, und in
der Zeit danach (im Studium der katholischen Theologie) wahrlich nicht
vorgezeichnet war. Umwege und Schwierigkeiten werden bis in Details
beschrieben und Auswege aufgezeigt. Solch ehrliche Darstellung kann
auch für junge Leser, die sich noch nicht für ein Berufsfeld
entschieden haben, spannend und vor allem anregend sein und eine Hilfe
darstellen.

Das Werk beginnt mit dem 50jährigen Abitur, einem Ereignis, das aus
verschiedenen Gründen Anlass zum Zurückdenken gab. Es umfasst die
Lebensstationen Ruhrgebiet (1947 – 1966), Bonn und Bochum
(1966 – 1973), Heidelberg (1974 – 1984), Berlin (1985 bis heute) und
die Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben.

Erinnerungen können sich im Laufe eines Lebens verändern. Das wohl
bekannteste Beispiel aus den Naturwissenschaften stellen die
Physik-Nobelpreisträger Niels Bohr und Werner Heisenberg dar, die sich
in zum Teil konträrer Weise an Unter-vier-Augen-Gespräche
erinnern. Der Historiker Johannes Fried widmet sich dieser Problematik
ausführlich in seinem Opus Der Schleier der Erinnerung (2012). Unser
episodisches Gedächtnis ist nicht ganz verlässlich!

Klaus Hausmann bedient sich jedoch offensichtlich ganz präziser
eigener Aufzeichnungen sowie verlässlicher Dokumente anderer, auch aus
der Schulzeit, und kann so ein detailliertes Bild entwickeln, das
Wissenschaft und Universität sowie Lebensgestaltung eines
Wissenschaftlers (mit Familie!) außerhalb des Berufslebens
darstellt. Im Anhang (etwa 60 Seiten) listet er mit nicht zu
übertreffender Präzision seine erbrachten wissenschaftlichen
Leistungen auf.



Prof. Dr. Volker Storch, Heidelberg



Naturwissenschaftliche Rundschau 01/2019 – 847